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Christian Kaier, Xenia van
Edig60
verzeichnet sind.17 Zeitschriften mit dem goldenen Open-Access-Modell
arbeiten oftmals mit einer Creative-Commons-Lizenz18 (zu CC-Lizenzen sie-
he den Beitrag »Urheberrecht und offene Lizenzen«), und die Verwertungs-
rechte verbleiben meist bei den Autorinnen und Autoren. Im Gegensatz dazu
übertragen Autorinnen und Autoren, die in Subskriptionszeitschriften ver-
öffentlichen, in den meisten Fällen alle Verwertungsrechte an ihren Werken
dem Verlag, und diese können auch von den Urheberinnen und Urhebern
selbst nur mit Einwilligung des Verlags und mitunter gegen eine Gebühr
wiederverwendet werden.
Häufig wird goldener Open Access mit der Finanzierung durch Artikel-
gebühren (Article Processing Charges, APCs) gleichgesetzt. Dies ist nicht
korrekt, da es unterschiedliche Arten der Finanzierung von goldenem Open
Access gibt, darunter etwa kooperative Finanzierungsmodelle, bei denen
die Publikationskosten von verschiedenen Förderern, beispielsweise von
wissenschaftlichen Institutionen, getragen werden19 (siehe dazu weiterfüh-
rend den Beitrag »Open-Access-Finanzierung«). Als Platinum oder Diamond
Open Access wird goldenes Open Access bezeichnet, bei dem weder für Au-
torinnen und Autoren noch für Leserinnen und Leser Kosten anfallen. Die
Finanzierung der Verlagsleistungen erfolgt dabei beispielsweise durch den
Zeitschrifteneigentümer, z. B. Forschungseinrichtungen.
Hybrid Open Access bezeichnet den sofortigen und freien Zugang zu
einem einzelnen Artikel innerhalb einer Subskriptionszeitschrift durch Frei-
kauf. Hybrider Open Access wird oftmals wegen der potenziellen Doppelbe-
zahlung (»double dipping«) durch die Subskription für die Zeitschrift auf der
einen und eine APC für den einzelnen Artikel auf der anderen Seite kritisiert.
17 Die Aufnahme erfolgt ausschließlich auf Antragstellung mittels Online-Formular und
nach eingehender Prüfung. Eine automatische Übernahme von Open-Access-Zeitschrif-
ten aus anderen Datenbanken erfolgt nicht. Neben Zeitschriften, die aufgrund Nicht-
erfüllung der Kriterien nicht aufgenommen wurden, finden sich daher auch all jene
Zeitschriften, für die kein Antrag gestellt wurde oder deren Prüfverfahren noch nicht ab-
geschlossen wurde, (noch) nicht in der Datenbank. Das Fehlen einer Zeitschrift in DOAJ
sagt also per se nichts über deren Qualität aus.
18 https://de.creativecommons.org/
19 70
% der Gold-Open-Access-Zeitschriften verrechneten 2018 keine APCs, allerdings wur-
den für 58 % aller insgesamt erschienenen Gold-Open-Access-Artikel APCs verrechnet,
siehe Walt Crawford, »Gold Open Access 2013–2018: Articles in Journals (GOA4)«, Cites &
Insights Books (2019), zuletzt geprüft am 09.01.2020, https://waltcrawford.name/goa4.
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Publikationsberatung an Universitäten
Ein Praxisleitfaden zum Aufbau publikationsunterstützender Services
- Title
- Publikationsberatung an Universitäten
- Subtitle
- Ein Praxisleitfaden zum Aufbau publikationsunterstützender Services
- Authors
- Karin Lackner
- Lisa Schilhan
- Christian Kaier
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5072-7
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Wissenschaftliches Publizieren, Publikationsberatung, Bibliothek, Informationswissenschaft, Bibliothekswissenschaft, Universität, Verwaltung, Wissenschaft, Bildung
- Category
- Medien