Page - 51 - in Reflexiver Kosmopolitanismus - Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
Image of the Page - 51 -
Text of the Page - 51 -
ELLA (HANDbUCH) 51
Übung: Zeichen
Spazieren Sie mit Ihrer Klasse durch das Schulgebäude oder durch die Nachbarschaft
und nehmen Sie Digitalkameras, Mobiltelefone mit Kamera oder kleine Notizblöcke
mit. Die Schülerinnen und Schüler können alle Zeichen, die sie sehen, fotografieren.
Wenn Sie zurück im Klassenzimmer sind, teilen Sie die Kinder in verschiedene Grup-
pen ein. Sie können die verschiedenen Zeichnungen und Fotografien dann gemeinsam
klassifizieren und a. in Zeichen, die warnen, b. in Zeichen, die Anweisungen geben, c. in
Zeichen, die etwas verbieten etc. einteilen.
Verschiedene Länder verwenden verschiedene Zeichen. Die Kinder sollen Zeichen aus
verschiedenen Ländern im Internet oder in der Bibliothek recherchieren. Reiseführer
für andere Länder beinhalten normalerweise eine Liste an Zeichen, wie auch deren Be-
deutungen. Sie können ihre unterschiedlichen Zeichen kopieren oder abzeichnen und
miteinander teilen, was sie entdeckt haben. Vielleicht haben manche der Kinder neue
Zeichen kreiert, um Informationen zu übermitteln. Vielleicht haben sie Orte gefunden,
wo Zeichen fehlen, wie etwa im Schulgebäude… Sie können Zeichen sehr kreativ mit
verschiedenen Farben, verschiedenen Materialien etc. gestalten.
Diskutieren Sie mit der gesamten Klasse über Zeichen und Symbole, die es z.B. in der
Schule gibt.
Leitgedanke 4: Kultur
Was ist Kultur? – Es gibt viele verschiedene Perspektiven und Bedeutungen von Kul-
tur. Matthew Lipman zum Beispiel unterscheidet zwischen der generellen Bedeutung von
Kultur als vorgezeigten Weg, wo Menschen gelernt haben zusammenzuleben, einer Be-
deutung von Kultur als Kunst und schließlich einer Bedeutung von Kultur als sogenannte
Bildende Kunst.15
Wir können Kultur als charakteristischen Weg einer bestimmten Gruppe von zusam-
menlebenden Menschen zusammenfassen, einschließlich ihrer Sprache, Musik, Literatur,
Religion, Kunst, ihrer sozialen Gewohnheiten sowie ihrer verschiedenen Traditionen, Bräu-
che und Feste.
Wenn wir auf einige Länder, z.B. in Europa blicken, so konnten in manchen Ländern
trotz gewaltsamer Konflikte verschiedene Kulturen über Jahrhunderte wachsen, histo-
risch, ethnisch, linguistisch und multikulturell. Vor allem in den Städten entwickelte sich
ein multikulturelles Alltagsleben. Heute finden wir oft viele verschiedene Kulturen in einer
Stadt – es gibt eine Vielfalt des Zusammenlebens und eine Überlagerung der Kulturen auf-
grund der verschiedenen Gruppen von Menschen, die das Land ausmachen. Die weltwei-
te Migration ist ein wachsendes Phänomen – eine Herausforderung – kulturelle Diversität
ist in vielerlei Hinsicht eine gesellschaftliche Chance für die Zukunft. Sie kann uns dabei
helfen, „world-making“ (weltmachende) Fähigkeiten zu entwickeln und jene großartigen
Möglichkeiten zu erschließen, die uns die Welt bietet.
Das impliziert, dass wir erkunden, wie multikulturell und global Bildung in diversen
sozialen und politischen Kontexten implementiert ist, und untersuchen, wie Spannungen
zwischen lokalen, nationalen und globalen Kontexten in den verschiedenen Bildungssys-
temen überwunden werden.
15 Basierend auf dem Handbuch zu Harry Stottelmeiers Entdeckungen von Lipman, Matthew; Sharp, Ann
Margaret; Oscanyan, Frederick S.: Harry Stottelmeiers Entdeckung. Handbuch. Übers. und Hg. Camhy,
Daniela G., Academia Verlag, Sankt Augustin 2014. S. 106–110.
Reflexiver Kosmopolitanismus
Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Title
- Reflexiver Kosmopolitanismus
- Subtitle
- Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Editor
- Ediciones La Rectoral
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 190
- Categories
- Lehrbücher PEACE Projekt