Page - 54 - in Reflexiver Kosmopolitanismus - Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog

54 REfLExIvER KoSMoPoLITANISMUS 2. Dina sagt: „Ich dachte mir, es sei ok, mich einige Wochen einer Kleiderordnung zu unterwerfen, da ich glücklich war, in ein so schönes und interessantes Land reisen zu dürfen.“ 3. Isabell: „Mir würde es nichts ausmachen, ein Kopftuch zu tragen, wenn ich in den Iran auf Urlaub fahren könnte, da ich keine Menschen verletzen möchte.“ 4. Manar sagt: „Sie müssen das Kopftuch tragen, da sie ihre Eltern verletzen wür- den, wenn sie es nicht tragen.“ 5. Marko sagt: „Wenn sie in unserem Land sind, dann sollten sie kein Kopftuch tra- gen, denn sie müssen sich anpassen.“ Übung: Begründen und Erklären Wir sollten in der Lage sein, zwischen Begründen und Erklären zu unterscheiden. Begründen ist der Prozess des logischen Schließens, um zu einer Konklusion zu kommen oder ein Urteil zu fällen – es ist die Fähigkeit des Verstandes, eigenständig zu denken und Dinge logisch zu verstehen. Erklären beschreibt, wie etwas geschieht, es setzt sich mit Ursache und Wirkung auseinander. Erklärungen sind nicht dasselbe wie Argumente, aber manchmal ist es schwierig, Behauptungen oder Gründe von Erklärungen zu unterscheiden. Hier sind ein paar Beispiele: Behauptung • Marko ist ein guter Quarterback. • Dinosaurier sind beliebt. Grund für die Behauptung • Marko gelangen 39 Touchdowns in dieser Saison. • Dinosaurierspielzeug ist stets beliebt bei Kindern. Erklärung für die Behauptung • Marko übt jeden Tag. • Dinosaurier sind exotische Kreaturen. Diskussionsplan: induktives Begründen Induktives Begründen involviert Verallgemeinerung. Nach Anführung einer gewis- sen Anzahl von Beispielen werden Schlüsse gezogen, die zumeist wahrscheinlich scheinen. Zum Beispiel wird nach 20 aus einer Packung genommenen roten Süßig- keiten der Schluss gezogen, dass alle Süßigkeiten in der Packung rot sind. Der in- duktive Schluss kann allerdings auch falsch sein. Sind das Beispiele, um eine generelle Regel zu formulieren? Was denkst du? 1. Dinas Familie ist aus dem Iran. Deshalb trägt Dina ein Kopftuch. 2. Alle bekannten Basketballspieler sind groß. Also sind alle Basketballspieler groß. 3. John ist ein Lehrer. Alle Lehrer sind freundlich. Deshalb nehmen wir an, dass John freundlich ist. Was haben die folgenden Beispiele gemeinsam? 4. Es gibt drei chinesische Kinder in meiner Klasse. Keines von ihnen spricht gut Englisch. Ich wette, es gibt kein einziges chinesisches Kind in der Schule, das gut Englisch spricht. 5. Wir haben ein dickes Kind in unserem Sportverein. Es ist wirklich faul, ich habe es nie laufen gesehen. Ist das nicht typisch?