Page - 215 - in Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ - Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Image of the Page - 215 -
Text of the Page - 215 -
Gastspiele sowjetischer Theatertruppen in Wien 215
5 Habima und Staatliches Jüdisches Kammertheater
Nach Tairovs erstem Gastspiel im Jahr 1925 sollten im Carltheater noch zwei
weitere prominente jüdische Bühnen, die beide in Moskau ansässig waren, in
Wien gastieren. In der jungen Sowjetunion war nämlich eine jüdische Theater-
szene aufgeblüht, die sich jedoch nur kurz entfalten konnte. 1926 kam das Mos-
kauer Theater Habima,40 das sich 1917 als „hebräisches Studio Habima“ unter der
Schirmherrschaft von Stanislavskijs Künstlertheater konstituiert hatte, zu einem
Gastspiel nach Wien. Die erste Vorstellung begann am 30. Mai mit dem Dybuk,
womit man sich am 17. Juni auch wieder vom Wiener Publikum verabschie-
dete. Die weiteren Stücke, die gespielt wurden, waren Der Golem, Der ewige Jude,
40 Vgl. die reich bebilderte Schrift:
N.N.:
Habima. Hebräisches Theater. Mit einem Vor-
wort von Bernhard Diebold. Berlin–Wilmersdorf: Hermann Keller 1928.
Abb. 4: Szene aus Alle Kinder Gottes haben Flugel (damals auch: Die Neger) von Eugene
O’Neill Staatliches Moskauer Kammertheater, um 1930. Foto: Sojusfoto
© Theatermuseum Wien.
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
- Title
- Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
- Subtitle
- Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
- Author
- Primus-Heinz Kucher
- Editor
- Rebecca Unterberger
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-631-78199-9
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 466
- Category
- Kunst und Kultur