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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ - Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
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Russische Musik im Wiener Verlag Universal-Edition 265 Vertreter der UdSSR in Österreich Vol’demar Aussem,5 Adolf Joffe6 und Jan Berzin,7 der Sekretär des sowjetischen bevollmächtigten Repräsentanten Dmitrij Bogomolov,8 der Presse-Attaché Menkes9 und andere auf. Von österreichischer Seite nahm bei solchen Aktivitäten meist Wiens Bürgermeister Karl Seitz teil.10 Diese Aufmerksamkeit Sowjetrussland gegenüber wurde auch im Kulturbe- trieb als Zeichen wahrgenommen, Kontakte zu knüpfen und zu beleben. Eine der ersten Organisationen, die mit sowjetischen Partnern zusammenarbeitete, war die Konzertdirektion Hugo Heller.11 Zu Beginn der 1920er Jahre erlangte 5 Vol’demar (Vladimir) Christianovič Aussem (1879–1936) übte das Amt des bevoll- mächtigten Repräsentanten der UdSSR in Österreich von Mai bis Dezember 1924 aus. Später arbeitete er in der Handelsvertretung der UdSSR in der Türkei und bekleidete weitere Posten in der sowjetischen Regierung. Ab 1929 stand er mehrfach unter Arrest und wurde verbannt. 6 Adolf Abramovič Joffe (1883–1927), Weggefährte Lev Trockijs, war in den Jahren 1924– 25 bevollmächtigter Repräsentant der UdSSR in Österreich. Er beging Selbstmord. 7 Jan Antonovič Berzin (1881–1938), Freund und Weggefährte Lenins, war von Juni 1925 bis September 1927 bevollmächtigter Repräsentant der UdSSR in Österreich. Er wurde 1938 erschossen. 8 Dmitrij Vasil’evič Bogomolov (1890–1937), sowjetischer Diplomat, Sekretär der bevollmächtigten Repräsentation der UdSSR in Österreich und Deutschland in den Jahren 1924 bis 1927, danach auf diplomatischen Missionen in Polen, Großbritannien und China. 1937 wurde er in Moskau exekutiert. 9 Menkes Mavrikij (Moritz) Bernardovič, 1893–1938, war ein sowjetischer Journalist österreichischer Abstammung. Ab 1920 war er ein Mitarbeiter und später der Leiter der Presseabteilung der russischen Botschaft, von 1922 bis 1925 war er Mitarbeiter von ROST (Rossijskoe telegrafnoe agenstvo, dt. Russische telegrafische Agentur) in Wien. 1938 wurde er verfolgt und Repressalien unterworfen. 10 Karl Seitz (1869–1950), sozialdemokratischer Politiker, von 1923 bis 1934 Wiener Bür- germeister, seit 1934 inhaftiert, 1944–1945 im Konzentrationslager; seit 1945 ehren- amtlicher Präsident der sozialdemokratischen Partei Österreichs. Zu Seitz’ Kontakten zu Repräsentanten der sowjetischen diplomatischen Mission vgl. O.  Bobrik:  Venskoe izdatel’stvo „Universal Edition“ i muzykanty iz Sovetskoj Rossii. Istorija sotrudničestva v 1920–30-e gody. Sankt-Peterburg:  Izdatel’stvo imeni N.  I. Novikova, 2011. S.  58–59. 11 Hugo Heller (1870–1923), in Wien als Verleger (und Bewunderer Sigmund Freuds sowie Verleger von mehreren seiner Arbeiten) bekannt, war Eigentümer eines Geschäfts sowie eines Salons, in dem sich die intellektuelle Elite, darunter R.M. Rilke, Heinrich und Thomas Mann, H.  v. Hofmannsthal, Gustav Mahler und Jakob Wasser- mann, versammelte. In seinem Salon fand im Oktober 1910 auch eine Ausstellung von Gemälden Arnold Schönbergs statt. Vgl. Veksler Ju.:  Al’ban Berg i ego vremja. Sankt-Peterburg:  Kompozitor, 2009. S.  177. Nach Hellers Tod 1924 leitete seine Witwe Hedwig Heller die Direktionsangelegenheiten.
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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Title
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Subtitle
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Author
Primus-Heinz Kucher
Editor
Rebecca Unterberger
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-631-78199-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
466
Category
Kunst und Kultur
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