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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ - Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
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Michael Omasta/Brigitte Mayr „Das sollen Würmer sein? Lächerlich!“ Vom „stummen Panzerkreuzer“ (1925) zum „tönenden Potemkin“ (1930) Abstract: The accentuated montage technique of Eisenstein’s Potemkin-film and the Vi- ennese contribution to it under the form of the soundtrack composed by Edmund Meisl is placed in the center of our contribution. Possibilities to conjugate music and film in the silent as well as in the sound version of 1925 and 1930 and the reception of Eisenstein’s movies will be discussed. Das Erscheinen von Panzerkreuzer Potemkin auf der Kinoleinwand war ein Kul- turschock, der sich  – nach dem anfänglich mäßigen Erfolg des Films in der Sow- jetunion  – von Deutschland aus in alle Welt fortsetzte. Sein Regisseur, der damals 28-jährige Sergej M.  Ėjzenštejn, vertrat die Auffassung, dass der Kinematograf „vor allem ein Traktor“ sei, „der die Psyche des Zuschauers mit der geforderten Klassenzielsetzung umpflügt“,1 und begründete mit diesem Werk, das zudem die Filmästhetik auf ein neues Niveau hob, das Genre des Revolutionsfilms. Selbst versierte Filmpublizisten wie Kurt Pinthus streckten die Waffen:  „Ange- sichts dieses völlig ungewöhnlichen, neuartigen und grandiosen Films wird jedes Räuspern der Kritik durch den Schrei der Bewunderung verdrängt.“2 Auch bekannte Schriftsteller wie der Österreicher Oskar Maurus Fontana stimmten in den Chor der Bewunderer ein: [E] s ist das Größte, was der Film bisher geschaffen  – seine Bestätigung, seine Rechtferti- gung. Aber es ist mehr als eine Filmleistung. Hier ist das, was wir von der Kunst unserer Zeit fordern:  aufzurufen, aus schöpferischer Umformung zu kommen, Marschlied kom- mender Menschheit entgegen zu sein  – hier ist das erfüllt.3 1 Sergej M. Eisenstein:  Zur Frage eines materialistischen Zugangs zur Form. In:  Kino- zurnal ARK, Nr.  4–5/1925 [dt. Fassung:  ders.:  Schriften 1/Streik. Hg. von Hans-Joa- chim Schlegel. München:  Carl Hanser 1974, S.  235]. 2 Kurt Pinthus:  Panzerkreuzer Potemkin. In:  Das Tage-Buch, Nr.  19/1926, S.  653 (recte 753). 3 Oskar Maurus Fontana:  Panzerkreuzer „Potemkin“. In:  Arbeiter-Zeitung (22.5.1926), S.  7.
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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Title
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Subtitle
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Author
Primus-Heinz Kucher
Editor
Rebecca Unterberger
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-631-78199-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
466
Category
Kunst und Kultur
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