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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ - Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
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Vom stummen Panzerkreuzer zum tönenden Potemkin 291 1. Akt:  Menschen und Würmer Exposition der Handlung. Die Lage auf dem Panzerkreuzer. Von Würmern befallenes Fleisch. Es gärt unter den Matrosen. 2. Akt:  Drama [in der Bucht] von Tendra „Alle Mann an Deck!“ Weigerung, die von Würmern wimmelnde Suppe zu essen. Die Szene mit der Persenning. „Brüder!“ Die Weigerung zu schießen. Der Aufstand. Die Abrechnung mit den Offizieren. 3. Akt:  Der Tote ruft Nebel. Der Leichnam Wakulintschuks im Hafen von Odessa. Der Leichnam wird beweint. Demonstration der Empörung. Hissen der roten Flagge. 4. Akt:  Die Treppe von Odessa Verbrüderung des Ufers mit dem Panzerkreuzer. Jollen mit Verpflegung. Erschießungen auf der Treppe von Odessa. Schuss des Panzerkreuzers auf den „Generalstab“. 5. Akt:  Begegnung mit dem Geschwader Nacht des Wartens. Begegnung mit dem Geschwader. Maschinen. „Brüder!“ Weigerung des Geschwaders zu schießen. Der Panzerkreuzer fährt siegreich durch das Geschwader. Für den europäischen  – und das hieß zunächst einmal deutschsprachigen  – Markt wird eine neue Fassung erstellt. Schon im Vorfeld trachten zahlreiche Gruppen diesen „Agitations- und Zersetzungsfilm“8 zu verhindern; die deutsche Heeres- und Marineleitung verbietet ihren Soldaten den Besuch der Aufführung, die Ufa untersagt den firmeneigenen Kinos den Film ins Programm zu nehmen. Für die deutsche Fassung, die von der kommunistischen Verleih- und Produktionsfirma Prometheus (Berlin) herausgebracht wird, zeichnet der linke Regisseur Piel Jutzi verantwortlich, der frei mit der strengen Fünf-Akt-Struktur verfährt und ein- zelne Szenen, des leichteren Verständnisses wegen, einfach umstellt. Dennoch entbrennt um den Panzerkreuzer Potemkin ein regelrechter Zensur- krieg. Am 24.  März  1926 erteilt die deutsche Filmprüfstelle ein Verbot, da der Film „geeignet sei, die öffentliche Ordnung und Sicherheit dauernd zu gefähr- den“.9 Am 10. April erfolgt eine Freigabe durch die Zensurstelle nach immerhin 14 Schnittauflagen:  Entfernt werden müssen etwa einzelne Zwischentitel sowie 8 Vgl. Schreiben des Chefs der Heeresleitung Generaloberst Seeckt vom 10.4.1926 an Reichsinnenminister Dr.  Külz, zit. nach:  Hermann Herlinghaus: Dokumente zur Auf- führung des Panzerkreuzer Potemkin in Deutschland 1926. In:  ders. u.a. (Hgg.):  Sergei Eisenstein  – Künstler der Revolution. Materialien der Berliner Eisenstein-Konferenz 10.–18.  April  1959. Berlin Ost:  Henschel 1960, S.  228–327, zit. S.  263. 9 Zensurkarte Nr.  12595 der Filmprüfstelle Berlin vom 24.3.1926.
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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Title
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Subtitle
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Author
Primus-Heinz Kucher
Editor
Rebecca Unterberger
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-631-78199-9
Size
14.8 x 21.0 cm
Pages
466
Category
Kunst und Kultur
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