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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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Zur Einleitung : drei Institutionen blicken auf ihren Gründer 29 länder zu integrieren vermochte, war die Kunstgewerbeschule auch als ein Instrument zur Festigung des österreichischen Staatsgedankens gedacht. Zumindest ein Jahrzehnt funktionierten Museum und Kunstgewerbeschule in dem von Eitelberger anvisierten Schema, brachten dem österreichischen Kunstgewerbe in- ternationale Erfolge und der Industrie die erhofften Aufträge.41 Aber schon 1877 wur- den Differenzen im Hinblick auf Struktur und Ausrichtung der beiden Institutionen sichtbar.42 Als Eitelberger im Jahr 1885 starb, hatte sich das fast zwei Jahrzehnte hin- durch an der Kunstgewerbeschule praktizierte Unterrichtssystem des Kopierens großer Vorbilder überlebt. Die Transformationen der 1880er Jahre, einer Zeit der sich formierenden europäi- schen Avantgarden, mussten letztlich auch, am Ende des Jahrhunderts, zur Lossagung der Schule von der Vormundschaft des Museums führen. Die Überzeugung, dass der historische Kanon gerade der Entwicklung des praxisnahen Kunstgewerbes eher hinder- denn förderlich sei, setzte sich im Zuge einer tiefgreifenden Reformdebatte durch.43 Unter dem neuen Direktor Felician von Myrbach erfolgten jene Umbildungen und Be- rufungen, welche die Kunstgewerbeschule zu einer der Wiegen der Wiener Kunstblüte um 1900 machten. Josef Hoffmann, Kolo Moser und Alfred Roller wurden in schnel- ler Folge als Professoren berufen und die mittlerweile alte Garde aus Eitelbergers Zeit durch weitere Secessionskünstler ersetzt. Seit 1900 gingen Museum und Kunstgewerbeschule eigene Wege. Definitiv wurde die Trennung erst im Jahr 1909, als beide Institutionen der Zuständigkeit zweier ver- schiedener Ministerien untergeordnet wurden, das Museum dem Ministerium für Öf- fentliche Arbeiten, die Schule dem Ministerium für Cultus und Unterricht. 150  Jahre nach dem von Eitelberger angestrebten kaiserlichen Gründungsdekret der Kunstgewerbeschule ist ihm dieser Band gewidmet, herausgegeben von Vertreterinnen und Vertretern dreier von ihm gegründeter Institutionen, die mit seinem Lebenswerk aufs Engste verbunden sind : das Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien, das Museum für angewandte Kunst und der Universität für angewandte Kunst Wien. Es ist zu vermuten : Eitelberger, »Netzwerker der Kunstwelt«, hätte seine Freude gehabt. 41 Beispielsweise würdigte Julius Lessing, der Direktor des Berliner Gewerbe-Museums, die Leistun- gen des Museums und der Schule als hervorragend. Siehe seinen Bericht über die Pariser Weltaus- stellung 1878, abgedruckt in : Eitelberger, Die Gründung der Kunstgewerbeschule des Öster- reichischen Museums (zit. Anm.  25), S.  152–154. 42 Vgl. Fliedl, Kunst und Lehre (zit. Anm.  24), S.  129 ff. 43 Vgl. die Äußerungen von Franz Wickhoff, 1898, Otto Wagner, 1899 und Alfred Roller, in : Fliedl, Kunst und Lehre (zit. Anm.  24), S.  144–146, S.  164 sowie D. Reynolds, Vom Nutzen und Nachteil des Historismus für das Leben. Alois Riegls Beitrag zur Frage der kunstgewerblichen Reform, in : Noever (Hg.), Kunst und Industrie (zit. Anm.  12), S.  20–29.
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Title
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Subtitle
Netzwerker der Kunstwelt
Authors
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
562
Category
Biographien
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Rudolf Eitelberger von Edelberg