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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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Pulszky, Böhm und Eitelberger 149 Was Pulszky in den beiden Kapiteln zur Weltkunst jedenfalls immer wieder zur Spra- che brachte, ist das historisch ungeklärte Verhältnis zwischen der europäischen und der asiatischen Kunst, zwischen West und Ost, und demgemäß schreibt er mit einer sehr modern anmutenden Begrifflichkeit über Prozesse der Übernahme, der Nachbildung, der Spiegelung sowie über den handelsbedingten Einfluss von asiatischer Kunst in und nach Europa. Fraglos klingen hierbei Themen an, die auf den Böhm-Kreis zurückverweisen. So etwa in Pulszkys Ausführungen über eine grundlegend nationale Fundierung von Kunst oder auch in seiner impliziten Forderung, die asiatischen Werke, und mögen sie noch so »unbeholfen«42 wirken, ernst zu nehmen. Dies sei schon allein deshalb notwen- dig, weil die Asiatika offenbar mit der westlichen Kunst in einer noch zu klärenden Be- ziehung stünden, »weil sie nicht ohne Einfluß auf uns und die Kunst Europa’s blieben«.43 Das Fremde übersetzen : umgestalten, heimisch machen All diese Fragen und besonders jene nach den, wie es auch schon bei Ficker heißt, »ver- borgenen Fäden aller Verknüpfungen«44 tauchen auch bei Eitelberger auf. Es ist zwar richtig, dass er sich nie ausführlich über die nichtwestliche Kunst geäußert hat  – zumin- dest nicht in dem Ausmaß, wie es Pulszky tat  –, doch die Voraussetzungen und auch die Zielsetzungen waren vergleichbar. Beide äußerten sich eingehend über europäische Großreiche  – der eine über das British Empire, der andere über die Donaumonarchie ; beide stellten Überlegungen über das Gepräge der Kunst in einem multiethnischen und multikulturellen Staatengefüge an ; und beide sahen sich aufgefordert, nach dem künst- lerischen Verhältnis der einzelnen Länder  – häufiger war von Nationen die Rede  – zu- einander zu fragen. Es waren dies Fragen, die sich in der Habsburgermonarchie ganz allgemein, in Wien und Budapest angesichts der Polyglossie dieser Städte aber mit be- sonderer Dringlichkeit stellten.45 Kein Wunder also, dass schon in Eitelbergers frühen Artikeln die Begriffe des Polyglotten und des Kosmopolitischen immer wieder auftauchen und er das Verhältnis zwischen dem Eigenen und dem Fremden zu einem seiner Leitge- danken machte. Etwa ab der Mitte der 1840er Jahre widmete er sich regelmäßig der po- pulären Vorstellung einer spezifisch lokalen oder regionalen Prägung der Wiener Kunst, 42 [Pulszky], Aus dem Tagebuche (zit. Anm.  37), S.  44. 43 Ebenda. 44 Ficker, Komparative Würdigung der Kunstgeschichte (zit. Anm.  25), S.  642. 45 Zum Topos der Polyglossie der Habsburgermonarchie vgl. zuletzt M. Csáky, Das Gedächtnis der Städte. Kulturelle Verflechtungen  – Wien und die urbanen Milieus in Zentraleuropa, Wien/Köln/ Weimar 2010, bes. S.  279 ff.
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Title
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Subtitle
Netzwerker der Kunstwelt
Authors
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
562
Category
Biographien
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Library
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Rudolf Eitelberger von Edelberg