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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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Rudolf von Eitelberger und die Anfänge der Kunst geschichte 165 keinen klar definierten akademischen Karriereweg. Dies dürfte auch der Grund dafür gewesen sein, dass beispielsweise Franz Theodor Kugler, seit 1833 als Privatdozent für Kunstgeschichte an der Universität Berlin tätig, 1843 in das Kultusministerium wech- selte.45 Ungeklärt waren damals ebenso die Aufgaben und Ziele, die an das Fach gestellt wurden. Auch wenn der Theologe und Kunstschriftsteller Gottfried Kinkel, seit 1846 außerordentlicher Professor »für die Fächer der neueren Kunst, Literatur und Kultur- geschichte« an der Universität Bonn, in diesem Jahr gegenüber seinem Freund Jakob Burckhardt äußerte : »Kunst- und Kulturhistoriker werden in ein paar Jahren hoffentlich reißend abgehen«,46 so dürfte dieser besonders die neuen Perspektiven »in der Journalis- tik und der Erwachsenenbildung […, welche] einen Beitrag zur ästhetischen Bewusst- seinsbildung der Bevölkerung versprachen«, im Auge gehabt haben.47 Im Zentrum der damaligen Diskussionen über das Fach stand der Gedanke an eine Einflussnahme auf das öffentliche Leben.48 Die Aufgabe in der Ausbildung des eigenen wissenschaftlichen Nachwuchses zu sehen, war zu diesem Zeitpunkt noch undenkbar. So betonte Eitel- berger stets, »wie schwer und mühevoll er sich den Weg zur Kunstgeschichte erst selbst bahnen musste«.49 Diesbezüglich formulierte er in einem Brief an Minister Alexander von Bach vom 8.  März 1850 : »Ich habe  – der erste hier in Wien  – einer auf wissen- schaftliche Studien begründeten, unabhängigen Kunstkritik Bahn gebrochen, zum ers- ten Male bin ich als Dozent der Kunstgeschichte aufgetreten, und habe […] Ästhetik der bildenden Künste vorgetragen.«50 Besonderes Interesse verdient in diesem Zusammenhang Eitelbergers Bewerbungs- schreiben für das Polytechnikum vom 26.  Juni 1848, in dem er seine kunstgeschicht- lichen Vorlesungen an ein spezifisches Publikum adressierte. Zum einen wandte er sich an die Studenten der Architektur, womit er früh ein zentrales Bedürfnis der historis- tischen Bauwirtschaft bediente. Nur wenige Jahre später setzte eine Gründungswelle kunsthistorischer Professuren an Polytechniken bzw. Bauschulen ein : 1855 die Beru- fung Jakob Burckhardts ans Polytechnikum in Zürich, 1857 die Wilhelm Lübkes an die Bauakademie Berlin, 1865 und 1868 die Einrichtung von Stellen an der Polytechni- 45 Beyrodt, Kunstgeschichte als Universitätsfach (zit. Anm.  21), S.  316. 46 Zitiert nach W. Beyrodt, Gottfried Kinkel als Kunsthistoriker. Darstellung und Briefwechsel, in : Veröffentlichung des Stadtarchivs Bonn, Bd.  23, Bonn 1979, S.  311. 47 Beyrodt, Kunstgeschichte als Universitätsfach (zit. Anm.  21), S.  317. Franz Xaver Kraus bezeich- nete noch 1874 die »Hebung des allgemeinen Geschmacks« als vorrangige Aufgabe der Kunst- geschichte. Kraus, Über das Studium der Kunstwissenschaft an den deutschen Hochschulen (zit. Anm.  22). Hierzu auch : Beyrodt, Kunstgeschichte als Universitätsfach (zit. Anm.  21), S.  324. 48 Hierzu und zum Folgenden Beyrodt, Kunstgeschichte als Universitätsfach (zit. Anm.  21), S.  317. 49 Borodajkewycz, Frühzeit der Wiener Schule (zit. Anm.  34), S.  327. 50 AT-OeStA/AVA, Nachlässe AN Bach  4.3.8.
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Title
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Subtitle
Netzwerker der Kunstwelt
Authors
Julia RĂĽdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
562
Category
Biographien
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Rudolf Eitelberger von Edelberg