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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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Fortschritt durch Vergleichen 263 Hier zeigt sich erneut Eitelbergers Unbehagen an den aktuellen Ergebnissen der künst- lerischen Wende um 1800. Die Kritik an Künstlern, die berühmt waren, ohne die Tech- nik zu beherrschen, dürfte sich vor allem gegen Peter Cornelius richten, der in dieser Zeit ja auch sonst vielfach in der Kritik der Romantikgegner stand.27 Konsequenter- weise lehnt Eitelberger das Modell eines bewusst initiierten Kunstaufschwungs ab, wie es unter Ludwig  I. von Bayern verfolgt und in den 1840er Jahren auch von anderen Kritikern in Frage gestellt wurde.28 In seiner Rezension zur Wiener Ausstellung von 1847 schreibt er : Ich will hiermit nicht jener Modekrankheit das Wort reden, die es liebt, monumentale Werke aufzuführen, ohne den Sinn und die Bedeutung derselben durch historische Thaten gerecht- fertigt zu haben ; ich will der Richtung nicht das Wort reden, die eine große Kunstepoche mit Absicht erreichen will, die den Faden der Entwiklung in den Händen zu fassen glaubt, und meint, an großen Entwürfen werde sich das Genie von selbst entzünden ; kurz, ich will der Kunst nicht das Wort reden, wodurch keine wirklichen Bedürfnisse erfüllt werden. Denn die Kunst eines Volkes soll keiner Treibhauspflanze gleichen, sondern einem mächtigen Wald- baume dessen kräftigen Aesten und gesundem Wachsthume man es ansieht, daß er dem Bo- den angehört, in dem er wurzelt.29 Die Wachstumsmetapher bietet nochmals ein Beispiel für die vitalistische Sprache Ei- telbergers. Von großer Bedeutung ist seine Forderung, dass Kunst mit einem wirklich bestehenden Bedürfnis in Verbindung gebracht werde. Dies führt zu einem ersten As- pekt, in dem sich eine eigenständige Position Eitelbergers feststellen lässt. Die Flexibilisierung des Verhältnisses von Geschichte und Kunst Die Erneuerung der Künste im ausgehenden 18.  Jahrhundert sowie die Etablierung der Kunstgeschichte als wissenschaftlicher Disziplin sind nicht zuletzt mit einem neuen Denken in übergreifenden geographischen, klimatischen und gesellschaftlichen Zusam- 27 Vgl. u. a. F. Büttner, Unzeitgemäße Größe. Die Fresken von Peter Cornelius in der Münchner Ludwigskirche und die zeitgenössische Kritik, in : Das Münster, 16, 1993, S.  293–304 ; ders., Die »Münchner Malerschule« in der zeitgenössischen Kunstkritik 1825–1848, in : König Ludwig  I. von Bayern und Leo von Klenze. Symposion aus Anlaß des 75.  Geburtstags von Hubert Glaser (hg. von F. Dunkel/H.-M. Körner/H. Putz), München 2006, S.  221–226 ; Scholl, Revisionen der Ro- mantik (zit. Anm.  1), S.  207–211. 28 Vgl. Scholl, Revisionen der Romantik (zit. Anm.  1), S.  264–279. 29 Eitelberger, Wiener Kunstausstellung 1847 (zit. Anm.  26), S.  56 f.
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Title
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Subtitle
Netzwerker der Kunstwelt
Authors
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
562
Category
Biographien
Web-Books
Library
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Rudolf Eitelberger von Edelberg