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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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Fortschritt durch Vergleichen 267 Letztlich war ihm die künstlerische Qualität wichtiger als die Wirkung der Gattun- gen. Dies unterscheidet ihn etwa von Arnold Ruge, der auf die revolutionäre Wirkung der Historienmalerei setzte. So schreibt Eitelberger in seiner Rezension von 1847 : Man pflegt die Historienmalerei oft im Gegensatze zur Genre- und Landschaftsmalerei zu setzen ; opponirt gegen letztere, um erstere zu heben oder umgekehrt. Aber damit verrükt man den Standpunkt. Es handelt sich nicht, ob Historienmalerei oder nicht, sondern ob Kunst oder keine Kunst, ob Gesundheit oder Krankheit, ob ein Vorwärtsschreiten oder Zurückgehen Statt findet. Man soll Niemanden wegen des Faches, dem er sich zuwendet, loben oder tadeln ; das ist eine Sache, die er mit seinem Talente einzig und allein auszumachen hat, und nur dann wäre eine Bemerkung am Platze, wenn gerade ein Künstler auf einer Bahn sich bewegt, der er nicht gewachsen ist, oder für ein anderes ein entscheidendes Talent zeigte.40 Die Einschätzung künstlerischer Qualität bleibt ein zweifellos schwieriges, für einen Kunstkritiker aber grundlegendes Thema. Dabei kommt es weniger darauf an, ob Ei- telbergers Urteile in irgendeiner Weise treffend oder unzutreffend sein könnten. Wich- tiger erscheint die Intensität, mit der Eitelberger auf das Mittel des Vergleichens von Kunstwerken setzt. Dies führt zu einem dritten Aspekt, in dem sich seine eigenständige Denkweise manifestiert und der besonders folgenreich war. Qualitätssicherung durch Vergleichen Um aktuelle Arbeiten beurteilen zu können, fordert Eitelberger immer wieder eine Konfrontation neuer und alter Kunstwerke. So wünscht er sich in seiner Rezension von 1844 von der zeitgenössischen Malerei ein Bild, »das sich nicht zu scheuen braucht, auch mit dem besten aus allen Zeiten zusammengehalten zu werden«.41 1847 stellt er sich die Wirkung vor, die von einem altmeisterlichen Gemälde in einer zeitgenössi- schen Ausstellung ausgehen würde : »Ein gut erhaltener Kopf aus der Schule Titians, Rembrandts oder Rubens in ihrer Mitte aufgehängt, würde all’ die gesuchten Effekte in ihrer Unnatürlichkeit darstellen.«42 Genau hier treten Kunstgeschichte und Kunstkritik in eine direkte Verbindung. Das Studium der Kunstgeschichte soll nämlich vor allem qualitätssichernd wirken. Dementsprechend schreibt Eitelberger 1846 : 40 Eitelberger, Wiener Kunstausstellung 1847 (zit. Anm.  26), S.  73. 41 Eitelberger, Wiener Kunstausstellung 1844 (zit. Anm.  7), S.  250. 42 Eitelberger, Wiener Kunstausstellung 1847 (zit. Anm.  26), S.  64.
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Title
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Subtitle
Netzwerker der Kunstwelt
Authors
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
562
Category
Biographien
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Library
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Rudolf Eitelberger von Edelberg