Page - 123 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Volume 2
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1.2-3
Erdreich mannshoch abgraben, um eine Thür
eine Oeffnung zum Eindringen zu suchen; da man
keine fand, so wurde ein Loch durchgehauen, und
man nannte diesen Eingang nachdem Crbrecher die
Ge o rgspfor te . Eben so ist weder von Außen,
noch von Innen ein Merkmahl einer Treppe wahr-
zunehmen, auch fand sich bep der Eröffnung keine
Spur von dem genannten, der Guillotine ähnli-
chen Werkzeuge *).
Die Stiftung des Schlosses HenneVerg und
die Entstehung des gräflichen Wappens wird fol-
gendermaßen^ erzählt:
»Im blühenden Wälschland lebte im eilften
Jahrhundert ein wackerer und reicher Ritter. Er war
Graf und hieß Poppo. Seine Schönheit sowohl,
als feine glänzenden Rittertugenden waren es, dw
nach dem Tode seiner GemaDlinn in einer steinreichen,
wälschen Gräfinn eine heftige'Leidenschaft anfachten.
Ihr schien Poppo eben nicht abhold zu seyn, doch
lebte wohl noch zu frisch das Vild der Entrissenen
in seinem Herzen, als daß ein anderes es hätte da-
rcms vordrängen können.
Unaufhörlich von der liegenden Gräfinn ver-
folgt, und so in seinem Grame ungern gestört,
*) Der im Jahre 1798 (bey W. C- A. Müller, Leip-
zig und Riga) erschienene flache Ritterroman: die
schöne Gerlinde von Hennebecg, wird hier bloß sei-
nes Schauplatzes wegen angeführt.
6 *
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Volume 2
- Title
- Ruinen
- Subtitle
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Volume
- 2
- Author
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Publisher
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Location
- Wien
- Date
- 1834
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 17.85 x 28.96 cm
- Pages
- 206
- Keywords
- Märchen, Legenden, Sagen
- Categories
- Geschichte Vor 1918