Page - 24 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Volume 3

umarmte er sie brüderlich und herzinnig! wie wohl ward ihm, seine alten treuen Diener wieder bey sich zu haben und mit lhnen den weiten Weg zur Hei- math vollbringen zu tonnen! Gestärkt fühlte er sich an Kraft, und zum ersten Mahle wieder heitern Sin- nes, zog er mit ihnen vorwärts. Aber sie zogen vie- le Tage und Nächte immer im Walde umher. Da war nirgends ein Pfad, nirgends eine Hütte, nir- gends Lebensmittel, und nur mit Kräutern und Wurzeln konnten sie sich erhalten. Mit einem Mahle standen sie vor einer hohen Mauer, die war links und rechts von einer unabsehbaren Länge und hatte nirgends, so emsig sie auch darnach suchten, eine Oeffnung, wo man hätte durchgehen können. Kuno setzte sich nieder und befahl einem der Knappen hinauf zu klettern und hinüber zu schauen, wie es da aussähe. Sofort stieg einer auf den Schul- tern des andern hinan, klimmte bis auf die Höhe her Mauern und als er nun oben saß, blickte er lä- chelnd zurück auf den Ritter und verschwand auf der andern Seite. Da klimmte der zwepte hinan und als er oben saß und Kuno gespannt seiner Both- schaft harrte, da nickte er feinem Herrn freundlich zu und weg war er. »Nun Hab' ich noch dich,« sprach Kuno zum dritten; "wenn auch du mich verlassest, so bin ich in wegloser Wüste allein und ein. Raub wilder Thie- re!« »Ich bleib' euch, treu bis in den Tod,« sprach