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sank, einen Schatten wanken, trübe wie Nebel und
bleich wie das Mondenlicht.
Hugo von Eichb.erg ging aber in ein Klo-
ster, und als er Profeß getban, zog er dem heili-
gen Lande zu, auf den Statten, die das Blut des
Erlösers getrunken hatten, Gnade vom Himmel für
sich und die gemordete Adelheid zu erstehen; und
als er zurück kam in's Vaterland, bauete er sich eine
Klause an der wildesten Stelle im Gebirge, da, wo
- die Hütte einst stand, in welcher sein und Adel-
heid's Kind von der treuen Elsbeth ward erzo-
gen worden, und lebte hier noch manches Jahr in
strenger Buße und Ausübung frommer Pflichten.
Die Rosen aber, die der alten Burg einst den
Nahmen gegeben hattsn, waren verblüht und trieben
keine Knospen mehr von dem Tage an, da die Rache
gebrochene Liebe und Treue strafte, und mit doppel-
tem Verbrechen das Verbrechen sühnte, um fortan
selbst verworfen vor den Augen des Richters der
Welt, ruhelos Jahrhunderte zu, durchseufzen.
Dieß war der Ausgang des Hochzeitsfestes auf
der Rosen bürg, wie eine alte Kunde dem Wan-
derer in jenen Gegenden erzählt.
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Volume 3
- Title
- Ruinen
- Subtitle
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Volume
- 3
- Author
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Publisher
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Location
- Wien
- Date
- 1834
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 17.32 x 29.0 cm
- Pages
- 204
- Keywords
- Märchen, Legenden, Sagen
- Categories
- Geschichte Vor 1918