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Schöne Wissenschaften - Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
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Publikumsbesuch und Wissenschaftspflege in den drei kaiserlichen Kabinetten in Wien 33 Berufung Eckhels in das Münzkabinett und an die Wiener Universität Infolge der Aufhebung des Jesuiten- ordens im Juli 1773 ergaben sich im Münzkabinett unerwartete Veränderun- gen. Im Februar 1774 ordnete Maria Theresia an, dass die im Theresianum verwahrte, vom Jesuiten Karl Granelli gegründete Sammlung antiker Münzen in das kaiser liche Münzkabinett über- stellt werden solle.52 Im darauffolgenden Monat ernannte sie den Exjesuiten Abbé Joseph Hilarius Eckhel, der die Granelli- sche Münzsammlung zuletzt betreut hatte, zum Direktor der Antiken Mün- zen (Abb.  6).53 Diese Abteilung des Münzkabinetts wurde in der Folge als Antikes Münzkabinett oder kurz als Antikenkabinett bezeichnet. Gemäß Anstellungsdekret hatte Eckhel „alle Wochen wenigstens zwei Mal in dem k. k. Cabinete eine ausführ liche histori- sche Explication über die Beschaffenheit und Gegenstände der ihm anvertrauten anti- ken Münzen den Lieb habern zu machen“.54 Laut diesem Dekret sollte Eckhel auch den Lehrstuhl für Altertumskunde an der Universität Wien erhalten, der ihm tatsäch- lich im September 1774 übertragen wurde. Eckhel gibt in seinem umfassenden Bericht von 1787 an, dass zugleich mit der Granellischen Münzsammlung auch die dazugehö- rige Handbibliothek mitübernommen wurde, wodurch „man in dem Stand gesetzt [worden sei], das kais[er liche] Kabinet zu literarischen Ausarbeitungen nützen zu können“.55 Eckhels zweibändiger Catalogus Musei Vindobonensis numorum veterum erschien 1779. Zuvor hatte er allerdings ab 1776 das antike Münzkabinett, wie Eckhel (im Bericht von 1787) mit bescheidenen Worten angibt, „nach einer systematischen Ordnung“ neu eingerichtet. Dabei handelt es sich um eine primär geographisch- 185–187 (Rainer Valenta). Zu diesem Turm liegen zwei Bauaufnahmen vor (Albertina Wien, Az. 6705 und Az. 6887), die allerdings auch diese Zuordnung nicht zweifelsfrei bestätigen. 52 Insinuat des Obersthofmeisteramtes an das Oberstkämmereramt vom 14.  Februar 1774; Zimmermann 1903, Nr.  19394. 53 Handbillet Maria Theresias vom 5.  März 1774; ebenda, Nr.  19397. 54 Zit. nach Bergmann 1857, 328; das betreffende Dekret vom 14.  März 1774 (Wien, KHM, Antiken- sammlung, Münzkabinettsakt Nr.  19, olim Nr.  16) ist heute verschollen. 55 Abschrift des mit 1.  Juni 1787 datierten Berichtes; Hassmann 2015, Nr.  494. Abb. 6: Peter Fendi nach Johann Georg Weikert, Porträt von Abbé Joseph Hilarius Eckhel in Soutane, um 1775/1780 (Wien, KHM, Münzkabinett; vormals Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 5863)
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Schöne Wissenschaften Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Title
Schöne Wissenschaften
Subtitle
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Author
Nora Fischer
Editor
Anna Mader-Kratky
Publisher
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8642-7
Size
20.9 x 29.3 cm
Pages
306
Category
Kunst und Kultur
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