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Schöne Wissenschaften - Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
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44 Christa Riedl-Dorn Maria Theresia noch im selben Jahr den Bergbaufachmann und Mineralo- gen Ignaz von Born14 zur Betreuung des kaiser lichen Naturalienkabinetts, zur Neuordnung nach dem neuesten Stand der Wissenschaften und zur Ver- öffentlichung der Bestände nach Wien. Born hatte vor allem als Förderer der gesamten Naturwissenschaften und als Meister des Stuhles der Freimaurer- loge Zur wahren Eintracht Bedeutung erlangt. Er erhielt vorerst einen Drei- jahresvertrag mit einem jähr lichen Gehalt von 2000 Gulden, der bei Bedarf 1780 für weitere drei Jahre ver- längert werden sollte. Born schlug vor, den Katalog ähn- lich Jacquins Flora Austriaca15 zu gestalten.16 Von den geplanten Publi- kationen über die Sammlungen des gesamten Bestands des Naturalien- kabinetts erschien jedoch 1778 nur der Band über die Schaltiere17 Index rerum naturalium Musaei Caesarei Vindobo- nensis. Testacea. Vol. I (Abb.  1). Zwei Jahre später folgte hiervon eine reich bebilderte Prachtausgabe Musaei Cae- sarei Vindobonensis. Testacea, quae jussu Mariae Theresiae disposuit (Tafel  3). Im Vor- wort schreibt Born, „daß der Hauptzweck, welcher die Errichtung öffent licher Natu- raliencabinette veranlaßt hat, in so lange verfehlet werde, bis diese nicht durch eine vollständige Beschreibung aller einzelnen Theile derselben allgemein bekannt gemacht und auf diese Art gleichsam in die Hände eines jeden, der solche benützen kann, 14 Ignaz von Born (1742 Karlsburg / Alba Julia, Siebenbürgen, heute Rumänien – 1791 Wien) war Berg- baufachmann und verbesserte als Mineraloge das Amalgamierungsverfahren. 1779 wurde er Hofrat bei der Hofkammer für Münz- und Bergwesen. Als „Meister vom Stuhl“ der Freimaurerloge „Zur wahren Eintracht“ förderte er Wissenschaft und Künste, richtete ein kleines Museum mit naturwissenschaft lichen Sammlungen und eine Bibliothek ein und propagierte die Publikationen seiner „einträchtigen Freunde“ in eigenen Journalen. Zur Biographie: Lindner 1986; Riedl-Dorn 1987, 35–74; Reinalter 1991. 15 Jacquin 1773–1778. 16 Wien, HHStA, OKäA, Akten Serie B, Karton 6, ohne Nummer, Ignaz von Born an Oberstkämmerer Rosenberg, ohne Datum [vor Mai 1777]; vgl. Hassmann 2015, 119–120. 17 Gemeint sind damit Schnecken und Muscheln. Abb.  1: Ignaz Born, Index rerum naturalium Musei Caesarei Vindobonensis. Testacea, 1. Teil, Wien 1778, Titelblatt (Wien, NHM, 3. Zoologische Abt. Molluskensammlung E, Inv.-Nr. 76.734)
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Schöne Wissenschaften Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Title
Schöne Wissenschaften
Subtitle
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Author
Nora Fischer
Editor
Anna Mader-Kratky
Publisher
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8642-7
Size
20.9 x 29.3 cm
Pages
306
Category
Kunst und Kultur
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