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Von der Naturaliensammlung zu den „Vereinigten k. k. Naturaliencabineten“ 45
gebracht werde“.18 Born beschrieb die Objekte auf Deutsch, Englisch, Französisch
und Latein, denn Kolowrat hatte an dem Inventaire raisonné von Ludwig Baillou
beanstandet, dass es nur auf Französisch abgefasst war. Born verwendete nun erstmals
die lateinische und später üb
liche Bezeichnung „kaiser
liches Museum“ für das Natu-
ralienkabinett.
Erst 1797 wurde mit der Aufnahme der erdwissenschaft lichen Objekte in Form
eines Inventars begonnen. So entstand zwischen 1797 und 1806 der früheste von Abbé
Andreas Xaver Stütz handschriftlich verfasste Katalog der Sammlung, Catalogus
Stützianus, in sieben Folianten (Abb. 2). Das zeitgleich erstellte Einschreibebuch für
Zusendungen und Erwerbungen 1797–1806 enthält keine gültigen Inventarnummern
und wurde auch nicht konsequent geführt.
Aufstellung der Sammlungen
Nach der Übertragung der Sammlungen in den Neuen Augustinergang der Wiener
Hofburg (1766) waren die Objekte nach Baillous System geordnet worden: Nach dem
laut Saint-Laurent geplanten Werk Baillous wurde die Einteilung auf der einen Seite in
Edelsteine, Metalle, Mineralien und Fossilien, auf der anderen Seite aber in versteinerte
18 Born 1780, Vorrede; zit. nach Riedl-Dorn 1998, 37.
Abb. 2: Andreas Xaverius Stütz, „Catalogus Stützianus“, sieben handgeschriebene Kataloge, 1797–1806
(Wien, NHM, Mineralogisch-Petrographische Abt., Sign. K37, Inv.-Nr. 11.229)
Schöne Wissenschaften
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
- Title
- Schöne Wissenschaften
- Subtitle
- Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
- Author
- Nora Fischer
- Editor
- Anna Mader-Kratky
- Publisher
- Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8642-7
- Size
- 20.9 x 29.3 cm
- Pages
- 306
- Category
- Kunst und Kultur