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Schöne Wissenschaften - Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
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Wege der Ordnungsfindung in der kaiserlichen Galerie von 1781 93 wie das des gelehrten und intelligenten Menschen.“46 Es ging offenbar um die Akzep- tanz einer dekorativen Ordnung für ein breites Publikum und darum, mit der Schön- heit der symmetrischen Hängung die Imagination der Betrachter zu wecken und ihren Intellekt herauszufordern – oder, wie es Carl Heinrich von Heineken in Bezug auf die Dresdener Galerie formuliert hat: „Eine Ansammlung schöner Gemälde, symmetrisch und intelligent geordnet, vermag die Vorstellungskraft anzuregen und die Seele des Betrachters zu erheben.“47 Dass Mechel – zumindest bei der deutschen Kunst – dem historischen Verlauf, der „sichtbaren Geschichte der Kunst“ eine größere Bedeutung beimaß als der auf Sym- metrien basierenden Pendanthängung, war man sich auch auf Seiten der Befürworter durchaus bewusst: „Noch weniger fallen, nach vollendeter Aufstellung der Bilder, die mannigfaltigen Schwierigkeiten ins Auge, die bey der Eintheilung und Anordnung derselben unvermeidlich sind, und seine Unternehmung um so viel mehr treffen muß- ten, da er sich nicht an den gewöhn lichen allgemeinen Abtheilungen begnügte, sondern zugleich auf eine chronologische Zusammenstellung der älteren Meister Rücksicht nahm: Ein Gedanke, der auf diese Art noch nirgends ausgeführt worden, und gerade 46 Wien, AVA, Unterricht, Studienhofkommission, Teil 1, 75 Akademien (Sign. 15) 7, fol. 36–40, Brief vom 15.  Juli 1780, Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg an Kaiser Joseph  II.: „En même tems, J’ai taché de faire simetriser un peu plus, qu’on n’avait fait jusqu’à présent, parce qu’il n’est pas indifférent du tout que l’oeuil de la multitude puisse être tout aussi satisfaite de ce qu’il voit, ques celui de l’homme docte et intelligent. […]“; vgl. Gruber 2008, 190–205, das Zitat 199 bzw. 201 (Übersetzung: Sabine Penot). 47 Heineken 1757, Avertissement, unpaginiert: „Un amas de belles peintures, rangées avec simmetrie & avec intelligence, ne peut manquer d’exciter l’imagination & d’éléver l’ame du spectateur.“ Abb.  7: Erste Wand im ersten Zimmer der Deutschen Schule im zweiten Stock des Oberen Belvedere, digitale Rekonstruktion nach Mechel 1783 (Wien, KHM / Visualisierung: Nora Fischer)
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Schöne Wissenschaften Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Title
Schöne Wissenschaften
Subtitle
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Author
Nora Fischer
Editor
Anna Mader-Kratky
Publisher
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8642-7
Size
20.9 x 29.3 cm
Pages
306
Category
Kunst und Kultur
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