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Schöne Wissenschaften - Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
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132 Hans C. Hönes kein unbeschädigtes Beispiel, und so muss Winckelmann „zum Beweiß eine weib liche Figur von Basalt und unter Lebensgröße im Campidoglio anführen“. Die Beschreibung dieses Werkes ist von einer sehr detaillierten Betrachtung der Gewänder und ihres Falten- wurfs dominiert.28 Der dritte ägyptische Stil, die „Nachah- mungen Egyptischer Werke“ zu Zeiten Kaiser Hadrians, wird schließlich anhand von „Zwo weib liche[n] Figuren in schwar- zem Marmor, und eine[r] Männ- liche[n] Figur in Roßo antico“ diskutiert.29 Von hier geht Winckelmann über zur zweiten Klasse, der Etruskischen Kunst, die er mit- tels „Anmerkungen über eine Statue und über eine erhobene Arbeit“ vorstellt. Es sind dies die Skulptur eines Priesters und das Relief einer sitzenden Göt- tin. Wieder scheint es ein Anlie- gen zu sein, Figuren beider Geschlechter vorzustellen und so ein repräsentatives Stilraster der Körperbildung zu definieren. Für die Etrusker bestimmt Winckelmann zwei Stile, jedoch muss er sich in seiner Ausführung wiederum beschränken: „[…] da aber von diesem Zweyten Stile keine Werke bis itzo in der Villa befindlich sind, so will ich mich hier auf den Aelteren Hetrurischen Stil einschrenken.“30 Auch die umfassendste Antikensammlung scheint nicht umfassend genug zu sein, um eine repräsentative Abdeckung der Stilgeschichte zu gewährleisten; anders als im Falle Ägyptens werden hier aber keine Werke aus anderen Sammlungen zur Ergänzung herangezogen. Wieder fokussiert sich die Beschreibung der Werke auf die Bildung des Gesichts und den Faltenwurf des Gewands. In beiderlei Hinsicht bemerkt unser Autor, dass sie „in gewißen Maße den Egyptischen ähnlich“ sind. Beide Völker erscheinen stilistisch angenähert. 28 Ebenda. 29 Ebenda, 137. 30 Ebenda. Abb.  1: Johann Joachim Winckelmann, Descrizione della Villa Albani, Manuskript, 1758 (Bayerische Staatsbibliothek, Sign. BSB-Hss Oefeleana 394)
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Schöne Wissenschaften Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Title
Schöne Wissenschaften
Subtitle
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Author
Nora Fischer
Editor
Anna Mader-Kratky
Publisher
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8642-7
Size
20.9 x 29.3 cm
Pages
306
Category
Kunst und Kultur
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