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Schöne Wissenschaften - Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
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188 Andrea Seidler Litterati (1668), in Deutschland mit diversen medizinischen Miscellen und den Acta Erudi- torum (1670–1682). Diese Blät- ter spezialisierten sich unter anderem auf die neuzeit liche Buchbesprechung, die um jene Zeit noch als „critique“ bezeich- net wurde. Diese Rezensionen waren der eigent liche, aber nicht in jedem Fall einzige Bestandteil der Journale. Die Herausgeber der Blätter waren sich schon früh über die außergewöhn- lichen Möglichkeiten bewusst, die das neue Medium mit sich brachte: Es erlaubte, Wissen gesammelt und zeitnah zu ver- breiten, wobei gerade der Multi- plikations- und Partizipations- faktor die große Attraktivität der Periodika ausmachte. Bereits in der ersten Phase hatten Rezensionen – die cri- tique – den Zweck, sowohl berichtend als auch bewertend auf wissenschaft liche und/oder literarische Neuerscheinungen am Markt einzugehen. Eine wesent liche Rolle spielten dabei formale Kriterien: Zunächst musste das besprochene Werk bibliographisch genau ausgewiesen werden, das heißt, die Angaben zum Band enthielten korrekt Autor, Sachtitel, Erscheinungsort und – bei Möglichkeit – Druckjahr sowie Verleger. Auch das Format des Bandes, zuweilen auch der Umfang und der Preis bildeten Ele- mente der formalen Abgeschlossenheit. Diese Angaben standen meist oberhalb des rezensierenden Textes und waren drucktechnisch stets deutlich hervorgehoben (Abb.  2–3).7 Der Textkörper selbst war von unterschied licher Ausführlichkeit und machte einen Umfang von einigen Zeilen bis zu mehrseitigen Abhandlungen aus, die oft sogar in Fortsetzung erschienen. Wer verfasste diese Rezensionen? In den meisten Fällen wissen wir es nicht. Die Anonymität des Rezensenten war während des 18. Jahrhunderts die geläufige Praxis der kritischen, auch der gelehrten Meinungsäußerung. Die Anonymisierungs methoden bestanden bestenfalls in einer Buchstabensigle oder überhaupt in der gänz lichen Weg- 7 Habel 2007, 49. Abb.  1: Gelehrte Nachrichten, 2. Stück, Anhang zum Wien(n)erischen Diarium vom 12.  April 1766, Titelblatt (ÖNB / ANNO)
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Schöne Wissenschaften Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Title
Schöne Wissenschaften
Subtitle
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Author
Nora Fischer
Editor
Anna Mader-Kratky
Publisher
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8642-7
Size
20.9 x 29.3 cm
Pages
306
Category
Kunst und Kultur
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