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Vorwort
Die Beschäftigung mit Armen- und Altersversorgung im Mittelalter und in der Frühen
Neuzeit zählt zu den Schwerpunkten des außeruniversitären Instituts für Österreichische
Geschichtsforschung in Wien. Bände zur Geschichte des europäischen Spitalwesens1 und
zur Quellengrundlage des europäischen Spitalwesens2 resultierten aus diesen breiten und
vielschichtigen Fragestellungen. Es erscheint aus unserer Sicht daher nur konsequent, sich
dem normativen Ordnungsgeflecht der Spitäler auf dem Gebiet des heutigen Österreich
tiefergehend zuzuwenden. Neben den Hausordnungen, den Instruktionen und Inventa-
ren fanden auch Speisepläne und Anleitungen zur Formierung von Rechnungen Beach-
tung, wobei sich die in diesem Band vorgestellte Auswahl bemüht, ein Gesamtbild der
österreichischen Spitallandschaft zu präsentieren. Insgesamt 26 verschiedene Archive wur-
den für diesen Band bearbeitet, wobei vor allem die kleinstädtischen Archive, „Sorgenkin-
der“ der österreichischen Archivlandschaft, mitunter Schwierigkeiten boten, da es vielfach
keinen Vollzeitarchivar zur Betreuung der Stadtarchivalien gibt. Diesem ersten Band wird
ein zweiter Band folgen, der die Auswertungen des hier edierten Materials bringen soll.
Das Bauprinzip des vier Jahrhunderte und 203 edierte Nummern umspannenden
Bandes orientiert sich an einem zweigliedrigen Modell: Nach einer Einführung ins Thema
folgen, in mehrere länderweise Sektionen gegliedert, die edierten Texte. Neben einer viel-
fach aufgrund von Forschungslücken mühsam aus den Archivalien bzw. aus der mit eini-
gen Interpretationsproblemen behafteten lokalen Literatur geschöpften Einführung zur
jeweiligen Spitalgeschichte im ersten Band, die auch Kommentarfunktion erfüllen soll,
schließt sich die Edition bzw. die Editionen im zweiten Band an. Auf Hausordnungen
folgen je nach Überlieferungslage Instruktionen, Inventare und ähnliche normative Texte.
Zielsetzung des Bandes ist es, einen Überblick über die normativen Grundlagen der öster-
reichischen Spitallandschaft zu schaffen, die für einen zweiten, geplanten Band Basis der
Auswertung bilden soll. Im vorliegenden Buch verweist der in den Fußnoten angebrachte
Hinweis „Edition Nr.“ auf die vorliegende Edition (insgesamt 203 Nummern). Zitate aus
ungedrucktem Material bzw. Zitate aus der vorliegenden Edition werden kursiv gesetzt,
der Rest wird unter Anführungszeichen geführt. Die Nennung von Personen erfolgt im
ganzen Buch geschlechtsneutral, sodass beispielsweise unter „Insassen“ immer „Insassin-
nen und Insassen“ verstanden werden. Die Erschließung der in der Edition genannten
Ortsnamen bzw. der Personen erfolgt am Ende des ersten Bandes über das Personen- und
Ortsregister, wobei die zahlreichen Flurnamen nicht aufgelöst wurden. Die „Auswertung“
des vorliegenden Bandes bleibt einem zweiten Band vorbehalten, der das hier vorgelegte
Material dann im Kontext darstellen wird.
1 Europäisches Spitalwesen, siehe auch das Themenheft Europäische Spitäler MIÖG 115/3–4 (2007).
2 Quellen zur europäischen Spitalgeschichte. 27
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Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Spital als Lebensform
- Subtitle
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Volume
- 1
- Authors
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Size
- 17.5 x 24.7 cm
- Pages
- 432
- Category
- Medizin