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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 1
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Page - 65 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 1

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6. Zur vorliegenden Edition 65 nen und -rechnungen durchzusetzen. Die erhöhte Schriftlichkeit, die verbesserte Archi- vierung, aber auch die Reformation, die Konfessionalisierung und die Säkularisierung führten zu vermehrter Ordnungsproduktion in den Spitälern. Ordnungsgefüge für Perso- nal und Insassen, Raumordnungen und die Möblierung der Räume werden durch Spital- ordnungen, Instruktionen und Inventare in der Frühen Neuzeit textlich fassbar. Während die Spitalordnungen der Frühen Neuzeit noch verschiedene Bereiche (etwa Wirtschafts- führung, weltliches und religiöses Tagesregime) regelten, verfeinerte sich die Ordnung im geschlossenen Haus im 18. und 19. Jahrhundert zunehmend. Hausordnungen des 19. Jahrhunderts reglementierten, segmentierten und segregierten die Alltagsroutine der Spitäler und das Zeitregime in diesen Institutionen330 – die vorgestellten Hausordnungen der Frühen Neuzeit lassen sich als Anfahrtsweg zu diesem umfassenden rationalisieren- den, disziplinierenden und nur begrenzt aushandelnden Ansatz der Reglementierung von Institutionen beschreiben. 6. Zur vorliegenden Edition Das städtische Spital stand im Kräftefeld von Stadtbewohnern, Stadtrat und Stadtherrn/ Grundherrn unter genauer Observanz. Insgesamt 203 Ordnungstexte, zeitlich zwischen dem 16. Jahrhundert und dem 19. Jahrhundert angesiedelt, sind in der vorliegenden Edi- tion räumlich von Vorarlberg bis in das Burgenland verteilt. Mit Blick auf die historisch gewachsenen Länder wurden auch Ordnungstexte aus dem Bereich des Erzstiftes Salz- burg, etwa das heute bayerische Laufen331 oder das heute bayerische Mühldorf332, oder Spitalordnungstexte aus den historischen Ländern wie Innerösterreich, etwa das Spital im heute slowenischen Tüffer/Laško333 oder die Spitaleinrichtung in Windischgrätz/Slovenj Gradec334, berücksichtigt. 330 Als Überblick am Beispiel einer psychiatrischen Anstalt Ester, Ruhe – Ordnung – Fleiß 366–372; am Beispiel von Waisenhäusern Scheutz, Pater Kindergeneral 65–70. 331 Edition Nr. 27, S. 555f. 332 Edition Nr. 28–30, S. 556–565. 333 Edition Nr. 74–75, S. 716–720. 334 Edition Nr. 77, S. 723–725.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Spital als Lebensform
Subtitle
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Volume
1
Authors
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
432
Category
Medizin
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