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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 1
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Page - 277 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 1

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VIII.8 Niederösterreich: Zwettl – Bürgerspital (Kommentar Nr. 143) 277 VIII.8 Niederösterreich: Zwettl – Bürgerspital (Kommentar Nr. 143) Die erste Erwähnung eines Zwettler (Bürger-)Spitals – damit für Nie- derösterreich eine frühe Nennung – stammt aus 1295, als eine dem Spi- tal dienstbare Mühle durch Leutold I. von Kuenring erwähnt wird1. Als durchaus typisch für die Gründungs- zeit lag das Spital beim unteren Tor außerhalb der Stadtmauer. Der Bau der dem Heiligen Martin geweihten Spitalkapelle erfolgte erst spät, nach- weisbar im Jahr 14022 (Stiftung ei- ner ewigen Frühmesse 1418 durch die Zwettler Bürger). Bei oder an- lässlich der hussitischen Belagerung von Zwettl 1427 wurde das vor der Stadt situierte Spital weitgehend zer- stört3. Erst 1438 erwarb die Zwett- ler Bürgerschaft vom Lichtenfelser Pfleger einen Hof innerhalb der Stadtmauern am Neuen Markt beim Obernhofer Tor4. Aber schon 1435 wird ein Spitalmeister für die wohl provisorisch innerhalb der Stadt un- gebrachten Insassen erwähnt (Neu- stiftung des Spitals durch den Zwett- ler Pfarrer 1448)5. Die Stiftung der Zwettler Propstei 1483 stellt einen Einschnitt dar, weil das Spital der Propstei (1751 aufgelöst) inkorpo- riert wurde. Der Spitalmeister hatte aus dem Kapitel der Propstei gewählt zu werden, aber schon 1522 wurde der Spitalgeistliche auf Vorschlag von Richter und Rat von Zwettl bestellt – doch blieb ein (geistlicher) Einfluss der Propstei auf das Zwettler Bürgerspital auch im 16. Jahrhundert noch bestehen; zuletzt wurde 1613 versucht, die Propstei als Spitalherr einzusetzen. Das kleine zweigeschoßige, längliche Zwettler Bürgerspital (1637 erstmals Spitalmeier nachweisbar) ist der Kirche rechtwinkelig angeschlossen (mit Stadel, Getreidespeicher, 1 Bester Überblick zum Zwettler Spital bei Gramm, Das Zwettler Bürgerspital 207–309 (Liste der Spitalverwalter 1309 bis 2006, S. 303f.); zur Gründung zusammenfassend 238f.; Teufl, Das Bürgerspital 476– 479; zur Strategie der Aufnahmen ins Zwettler Spital Scheutz, Supplikationen. 2 Teufl, Das Bürgerspital 481; Nowotny, Bürgerspitäler 273. 3 Teufl, Das Bürgerspital 482. 4 Gramm, Das Zwettler Bürgerspital 238. 5 Teufl, Das Bürgerspital 482. Abb. 52: Zwettl; Bürgerspitalkirche (Heiliger Martin) (Zwettl, Ecke Schulgasse/Klostergasse), spätgotischer Bau 1438–1448 errichtet, rund um die Kirche befand sich ein Friedhof (Foto: Werner Fröhlich, Zwettl).
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Spital als Lebensform
Subtitle
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Volume
1
Authors
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
432
Category
Medizin
Web-Books
Library
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