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Abbildungsverzeichnis 315
Esterházysche Herrschaftsspital in Forchtenau/Forchtenstein (Hauptstraße Nr. 55). Die
mächtige, zweigeschossige Vierkantanlage bot im oberen Geschoß 12 Männern und 12
Frauen Platz (Männer- und „Weiberkammer“); im Erdgeschoß wohnten herrschaftliche
Beamte (etwa der Schlosspfleger) (Foto: Martin Scheutz, 2013).
Abb. 141: Forchtenstein; Pfarrkirche (Maria Himmelfahrt), Weihe 1347 als Filialkirche von
Mattersburg, Erweiterungen 1655 und 1702, 1695 Klosterkirche Stiftung durch Paul
Esterházy (Übergabe an die Forchtensteiner Serviten) (Foto: Martin Scheutz, 2013).
Abb. 142: Lockenhaus; Grundriss des Herrschaftsspitals, das sich in unmittelbarer Nähe zur ab
1656 (bis 1669) erbauten Klosterkirche (Augustiner-Eremiten) befindet (BLA, FA Ester-
házy, Repositorum 82, Fasz. C): Das gebäu ist 8 klaffter lang und 5 klaffter 2 schuh breit,
in demselben befinden sich drey zimmer, eine kuchel und eine speis mit einem gang in der
mitten, so eine klaffter in der breite hat; der darzu gehörige und anliegende kuchel garten hat
45 klafter in der länge, auf 9 und 10 klaffter in der breite, wie solches aus dem beygefügten
riß mit mehrern zu ersehen ist: A ist das männerzimmer mit 6 bethern; B das weiberzimmer
mit 5 bethern; C ein zimmer mit einem beth, worinnen das spittal weib wohnet, so die kuchel
zu besorgen hat; D ist die kuchel; E die speis; F der gang, G die stiegen auf den botend; H die
stiegen in den garten; I, J seynd 24 garten bethlen, wovon jeder spittäler 2 geniesset; und H ist
ein graß und obst garten, wovon das wenige graß und [/] und obst verkaufft und das geld in
zwölf theil zertheilt und einem jeden spittäler ein theil gegeben wird.
Abb. 143: Neckenmarkt; Grundriss des Herrschaftsspitals, das sich in der Nähe der Heilig-
Geist-Kirche befand (BLA, FA Esterházy, Repositorum 82, Fasz. C): Beschaffenheit des
gebäues: Solches bestehet, wie aus dem angefügten grund[/]riß zu ersehen ist, aus sechs zim-
mern ebener erden no 1, 2, 3, 4, 5, 6 mit einer kuchel in der mitte no 7; und gleich darneben
aus der kapellen des heiligen Antonii no 8, also daß die männer no 2 et 3 von denen weibern
no 4 et 5 durch die kuchel abgesöndert seynd und alle nicht weit in die kapellen, in welcher
jährlich am fest des heiligen Antonii die heilige meß gelesen wird, zu gehen haben. Von denen
drey zimmern in tractu meridionali wird das obere no 1, worzu eine kuchel no 9 und eine
kammer no 10 gehöret und von denen drey anderen zimmern in tractu orientali das untere no
6, so keine kuchel hat, in zinnß verlassen; die andern vier zimmer aber (nehmlich zwey auf
einer und zwey auf der andern seiten der kuchel) bewohnen die spittäler und haben in einem
jeden zimmer drey bether; no 11 ist die speis der spittäler, no 12 der gang; no 13 das heimliche
gemach, no 14 der kotter; no 15 höltzerne stiegen auf den boden. Ansonsten hat es auch einen
ziemlichen hoff no 16 mit einem darinn stehenden kleinen garten, no 17 und no 18 ist auch
eine retraite, no 19 das zum spittall gehörge ¼ lehenhaus wie §vo 6 zu sehen ist; no 20 eine
gemein und das schulhaus.
Abb. 144: Pöttsching; Grundriss des Herrschaftsspitals, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft
zur Pfarrkirche befand (BLA, FA Esterházy, Repositorum 82, Fasz. C): Das gebäu bestehet,
wie aus dem angefügten riß zu ersehen, aus dem grossen zimmer A mit 4 bethstätten, aus dem
kleinern zimmer C mit 2 bethstätten und aus der kuchel B zwischen desn 2 zimmern; dann
dem kleinen hoff DD; in FF aber sind 3 halter häusel samt gartl und in E ist des Pöttschinger
pfarrers sein garten.
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Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Spital als Lebensform
- Subtitle
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Volume
- 1
- Authors
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Size
- 17.5 x 24.7 cm
- Pages
- 432
- Category
- Medizin