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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
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Page - 394 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2

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394 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) [43.] Wir wollen auch kheines wegs gestatten, das unnsere lanndtleüth, was stanndts die sein, ire diener oder diennerin, sy irer diennst damit zubelonen, auf unnser spittal schüeben oder fürdern, sonndern yeder lanndtman ist schuldig, seine leüth unnd dienner selbst zuversehen unnd inen die prößlein von seinem tisch zugeben unnd der barmherzigkheit nit zuverzaichen etc. [44.] So solle die, so annders wo hilff oder besoldung haben, nit eingenumen werden etc. [45.] Dergleichen sezen, ordnen unnd wellen wir, das unnsere superintendenten deren personen, die durch procureyen, fürpitten oder annder unordenliche weg in solch unnser spittal befürdert werden, kheine einnemen, sonnder zu desto gewisern abstellung solcher unordenlichen befürderung, allein die auf- unnd einnemen, die aigner person für unnser hofspittal khumen unnd des werkhs der barmherzigkheit dürfftig sein, von inen gesehen werden. [498/3v] [46.] Doch behalten wir unns hiemit bevor, das die, so yeder zeit von unns dahin geordnet oder von unnsern khriegs commißarien in solch unnser spittal befürdert worden unnd mit kheiner verbotnen khrankheit oder morbis contagiosis behafft sei, durch gedachte unnsers spittals superintendenten in daßselbig unnser spittal eingenumen unnd unnderhalten werden sollen etc. [47.] Aber die personnen, man oder weib, so ir leben erbar, fromkhlich mit arbait oder anndern erlichen thuen zuegebracht, khranckheit, feur, feindts oder anndern not erlitten haben, dardurch sy umb das ir khumen, arm unnd ellendt worden seind, das sich die superintendenten bey iren pharrherrn unnd sonnsten bey iren oberkheitten höchstes müglichisten vleiß mit grundt erkhundigen, die sollen aufgenumen werden unnd bey disem articla für annder, die so in unnserm oder unnsers spittals diennsten ein zeitlanng gewest, darinnen eraltetb oder one ir verwarlosung erkhranckht oder schadhafft worden seind, unnd sonst khein hilf haben, bedacht unnd gefördert, auf das anndere destwilliger unnd vleißiger zu dienen ursach gewinnen unnd hierinnen diße ordnung gehalten werden etc. [48.] Wann yezgemelter armer ainer in unnser spittal begert, sollen ime die superintendenten ein zetl auf die arzt, ine zubesichtigen, geben, nach besichtigung sollen die arzt, wie sy die personn befinden, lautter schreiben unnd dieselben zetl den superintendenten widerumben zuesennden, befinden die superintendenten aus der zetl, das er nit morbum contagiosum hat, sollen sy ine aufzunemen dem spitlmeister bevelchen unnd derselbe die arm personn weitter dem siechmaister antwurtten etc. [49.] Hieneben wellen wir, wann die pläz der ainhundert personn völlig ersezt seind, das alßdann außer der peregrinen niemandt mer in das spittal eingenumen, sonnder mitler zeit biß widerumben ainer oder mehr plaz ledig wierdet, alßdann aus denen, so in das spittal begern, nit der erst bitter oder der sovil fürbit hat, sonnder welcher aus inen des werkhs am aller notdurfftigisten ist, aufgenumen unnd darob vleißigclichen gehalten werden solle. [50.] Die armen leüth unnsers spittals all sollen, so offts die notdurfft erfordert, in grabe farb, die mannen mit einem schwarzen erml, die weiber in grabe mäntl, zu unnderschied der annderen armen leüthe khlaid, inen auch pfaitten, jopen, hosn, schuech unnd huet geben werden etc. a Korr. aus articln. b Korr. aus erhaltet.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Spital als Lebensform
Subtitle
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Volume
2
Authors
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
722
Category
Medizin
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