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406 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16)
wir in ainem oder annderm mit dem wenigisten maß noch ordnung geben wollen, auf
nachvolgunde weg gestellt.
Nämlich das e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t bayde alte spitaller hie unnd zu Hallstat,
wie die jetzo im wesen seien, beleiben unnd darein nit allain nuer e(uer) kh(uniglichen)
m(ajestä)t hofarbaytter als pergleut, pfannheiser, auch holtzkhnecht, sunder auch anndere
arbaytter, die etwo an e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t arbaiten geschedigt oder sunst
krannckh, arm, elendt unnd des spitals nodturfftig wären, wann die furkhumen, darein
nemben unnd darinnen, wie man hernach etwo ferrer ina rat befinden unnd ordnung
fürnemen möcht, unnderhalten unnd denen, so etwo selbst huttl unnd herbergl heten,
von des spitals gefellen mit ainem laib oder 2 mit prot oder wenigen wochenlichen hilf
gelt zustatten khumen lies, [195v] das auch e(uer) khu(niglichen) m(aejestä)t bemelte 2
spitaller etwas nach gelegenhait erweittern unnd merer wonungen dienen, welches dann
woll sein wirdt, mugen zuerichten und erpauen ließ.
Unnd achten, sovill das hieig alt spitall zu Aussee betrifft, wann e(uer) m(ajestä)t noch ain
guete grosse stuben, ain kuchel unnd etlich camer darzue, dann gegen dem wasser woll
ain platz verhannden, zu den jetzigen gemachen erpauen, gleichermassen auch die kirchen
daran mit erweyttrung der paar kirchen, verneuung des alten gestuells, auch weissung
unnd andrer pessrung verneuen unnd zu den hievor bewilligten 300 tl. den. noch ain
merers zu verrichten, solches gebeu von hieigem hallambt verordnen, das man dannacht
woll etwas ansechlich mit ainem erschwinglichen cossten zuerichten werdt mugen.
Weill auch obbemelter caplan im spitall merers nit dan die 23 tl. 7 ß. zu seiner
unnderhaltung für besoldung hat unnd doch taglich darinnen und an Sunn- und
feyertagen in der pfarrkirchen meßlesen oder singen mues unnd khainen vacanten, er
sey dann gar ligerhafft unnd krannckh im gantzen jar, wie obstet, nit hat, unnd wann
der guet alt achtzig unnd daruber jarig vatter, so jetzo verhannden, sterben oder alters
und gesichts halber nit mer mes lesen, khainer umb die besoldung der 23 tl. 7 ß. den. nit
zubekhumen, noch sich dabey erhalten wirdt mügen, das e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t
[196r] von dem jhenigen, so e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t also auf dises spitall merers
dann vorhin verordnen werden, auf notwendige unnderhaltung ains caplans auch ain
merers, und sovil das sich ainer enthalten möchte, erfolgen het lassen. Ich, Tunkhl,
hab gleichwoll e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t von obbmeltes jetzigen caplans wegen
etlich mall unnderthenigist ansprechen wellen, ob ime e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t
zu desster statlicher seiner wart unnd ennthaltung, damit er ime auch je zu zeiten ain
trinckhl wein khauffen, noch ain 4 oder 5 guldin jarlich zu ainer pessrung aus g(naden)
erfolgen het lassen, hab es aber doch bey den zeiten und anndern e(uer) m(ajestä)t so
beschwärlichen hochobgelegen außgaben underlassen.
Nachdem auch bey bemeltem hieigen spitall nit mer als zwen ornat unnd meß gwanndt,
darunter das ain gleichwoll von rottem samat, aber vor elter unnd lanngem gebrauch
fasst abletz worden, unnd meins enthaltens e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t noch in
derselben schatz gewelb zu Grätz allerlay dergleichen ornat unnd meßgewandt mit aller
zuegehörung, die doch vielleicht sunst nit gebraucht, ob e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t
das hieig, auch hallstetisch spitall jedes mit ainem guetten unnd schlechten meßgewanndt
darauß genedigist begaben unnd dasselb dem herrn vitzthum zu Gratz zuestellen liesse,
wolten wir selbst darnach hinab schickhen unnd dieselben herauf bringen.
Man hat auch bey vilgenannten hieigen spitall nit mehr als 2 kelch, deren der ain
a Über der Zeile nachgetragen.
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Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Spital als Lebensform
- Subtitle
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Volume
- 2
- Authors
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Size
- 17.5 x 24.7 cm
- Pages
- 722
- Category
- Medizin