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I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) 407
zerbrochen unnd zu Hallstatt bey obbemelter spitall kirchen mer ainen, ob etwo ain
ubriger oder 2 unnden verhannden unnd auch herauf folgen möchten.
[196v] Dann an dem spitall zu Hallstat mugen e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t mit
obbemelter hievor beratschlagten erweyttrung unnd zuerichtung merer gemach und
wonungen zu unnderbringung merer personen, dergleichen auch machung aines ganngs
von dem spitall uber ainen swipogen heruber in die kirchen, unnd wo es die nodturfft
erfordern, mit erkhauffung aines negst gelegnen heuslein unnd in anndner weg sovill
pessrung thun lassen, das es auch woll ain ansehen haben wierdt.
Unnd nachdem der armen leut daniden zu Hallstat, die auch an unnderlaß bey dem
camerguet arbaytten unnd gwertig sein muessen, mer dann heroben als kueffer,
beschlacher, schoffwürcher, scheffleut, naufergen unnd der gleichen, so wurde man auf
die jarlich unnderhaltung auch umb sovil mer hinab gen Hallstat verordnen muessen.
Dieweill auch der gebrauch bißher nit gewesst, das man den armen leuten daselbst zu
Hallstatt die speis inner oder ausser des spitalls geben het oder noch khunfftigclich inner
oder ausser des spitalls speisen möchte, dann es je daniden die gelegenhait der gründt
nit hat, das man vich halten und ain haußwiertschafft, wie der zeit hie zu Aussee oder
in anndern spitallern beschicht, anrichten khunte; unnd wurde auch nit ains jeden
gelegenhait sein, sunderlich der arbaytter, so daniden auf dem geu auf ain meill oder
zwenn der herrschafft Wildenstein ire aigne herbergl unnd hüttel haben, die lieber
ain wochenlichs hilfsgeltl annemben und sich selbst davon außhalten, in dem spitall
zuwonnen, zu dem das sy auch nit all darinnen unnderpracht werden möchten, darumben
was e(uer) khu(niglicher) m(ajestä)t also auf unnderhaltung der armen leut zu Hallstat
verordnen, das muesst wochenlich unnd sy inner unnd ausser des spitalls nach gelegenhait
aines jeden ver[197r]diennst, wie dann mit dem vorigen des spitalls einkhumen daselbst
bisher beschehen, mer in gelt außgetailt werden, damit wurde man auch umb sovil weitter
gelanngen unnd desster mer arm leut daniden unnderhalten und beraten mugen.
Unnd damit auch solhe personen unnd arme leut in guetter zicht unnd zu dem taglichen
Gots dienst gehalten und ir verordet gelt ordenlich außgetailt unnd davon guette rayttung
gehalten, so wurde unnsers achtens ain unvermeidenliche nodturfft sein, das man alsdann
auch ain taugliche person, die vielleicht auch aus denen leuten, so man versechen muesst,
genomen werden möchte, als zu ainem spitall maister furgenomen unnd derselben ain
wochenliche besoldung von 3 biß in 4 schilling phening gegeben hete.
Nachdem auch zuverrichtung der meß in obbemelter sanndt Laurentzien kirchen
bey dem spitall nit mer dann 16 tl. den. gestifft unnd aber dieselbig hinfuran desster
statlicher versehen und gehalten werden möchte, so muesste von solhem des spitall
einkhumben auch ain merers darauf verordnet unnd dargegen dem briesster, so dieselbe
vorsicht aufgeladen werden, das er den armen leuten mit peicht hören unnd raichung der
sacrament auch desster williger und gewerttiger wäre.
Dieweill auch das prennholtz zu haitzung der stuben unnd das, so die jhenigen, die ir
wonung im spitall haben, zu irem kochen verprauchen, alles nuer umb par gelt erkhaufft
werden muesß unnd dasselb dannocht schwärlich bekhomen mugen, so möchte e(uer)
kh(uniglich) m(aejstä)t denen, so in dem spitall wonena, die nodturfft prennholtz unnd
zu [197v] irem kochen von e(uer) khu(niglichen) m(ajestä)t halholtz zu Hallstat, welches
ungeverlich ausserhalb des hackher unnd trager lon nit uber 12 oder 14 tl. den. bringen,
erfolgen lassen.
a Korr. aus wonnen.
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Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Spital als Lebensform
- Subtitle
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Volume
- 2
- Authors
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Size
- 17.5 x 24.7 cm
- Pages
- 722
- Category
- Medizin