Page - 416 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Image of the Page - 416 -
Text of the Page - 416 -
416 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16)
pancatiern, sauffen, fressen, spillen, jubiliern, tannzen, saittenspil, haderey, winckhelheyrat,
unzucht unnd leichtferttigkhait, wie dann hievor auch lautter vermelt ist, gännzlichen
vermitten beleiben, unnd daz er, spitalmaister, ab unnd an sy unnd guette ordnung thue,
das gemelt spital zu rechter zeyt unnd weil auf- unnd zuegespert, auch zu dach unnd gmach
unnd sonderlich zu dem feur unnd rauchfanngen gesehen, das auch den armen mit nichts
gestatt, ainichen [526r] in sein besonnders camerlein ain liecht zu tragen, damit khain schad
ervolge, wie dann sein ayd unnd phlicht, so er unns schweren unnd thuen sollen, weitter
mit sich brinngen wierdt.
[42.] Sollich spital sol auch billich khunigclichen unnd fursstliche freyhait haben, das
das statgericht zu Welß noch alle anndere gericht in bemelt spital, noch mit denselben
verwennten personnen nichts zuschaffen noch zu gepietten, noch nach ainichen tattern
hinein zugreiffen, nicht macht haben, sonnder die, so etwo mit todschlegen unnd anndern
malleficischen sachen, die dem statgericht zu hanndln geburn, beschriern wären, daz sol
den superintendenten angezaigt, unnd wo alßdann ainich indicium oder schein des mallefiz
verhannden, dieselbig person sol aus dem spital dem statgericht geantwort werden. Gegen
denselben ferrera nach vermug irer purgation unnd behelffs, waß recht ist, ergeen zulassen.
[43.] Unnd nachdem in dergleichen sachen die verordnungen in dem anfanng
nit allerdings, wie es die notturfft wol erfordert, gestellt werden mugen, sonnder so
das werch in die hanndt genumen, sich erst allerlai menngl erregen unnd befünden,
derhalben was khunfftigs zu nutz unnd aufnemen dises spitalls unnd den armen zu guet
gepessert werden mag, sollen die superinntendenten ennderung, minnderung unnd
merung furzunemen und zuorden macht haben unnd, so inen was beschwerlichs furfellt,
daz sollen sy yeder zeyt, wie hievor geschriben steet, an unns oder ernennte unnser
niderösterreichische regierung unnd camer umb beschaidt gelanngen lassen, an dem allen
beschiecht. Geben zu Wienn, den XVI. tag July anno etc. im LIIIIsten.
Nr. 5
Gründung des Hofspitals in Innsbruck.
Wien, 1556 Juni 9/1556 August [Nachsatz]
Archiv: TLA, Hs. Nr. 4307, pag. 1–6 (Abschrift)
[pag. 1] Erwürdiger etc. wir geben euch gnedigclich zuvernemen, das wir unns ettlicher
artigkhel unser neu furgenomen spital daselbs betreffenndt, dieselben also ververtigen
zulasßen, entschlossen haben, wie ir dann solches alles hernachvolgenndt specifice
zuvernemen habt unnd
[1.] annfenglichenb, nachdem allerlay verneuerungen hin und wider an unser spital
behausung beschehen und also alt und neu gemeur under ainander vermischt steet,
das ir dieselbig behaußung sambt der capellen und dem gloggen thurndl inwendig
unnd auswendig, allenthalben verschwaißen, verweißen unnd verneuernc, auch die egg
außwendig mit rotter stainfarb, wie es jezt zum thail ist, verfaßen laßet, auf daß man
sechen muge, das solches alles zusamen gehöre.
a Über der Zeile nachgetragen.
b Am linken Rand: Verneuerung der spital behausung, auch capellen und gloggen thurndl.
c Korr. aus verneuerung.
back to the
book Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2"
Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Spital als Lebensform
- Subtitle
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Volume
- 2
- Authors
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Size
- 17.5 x 24.7 cm
- Pages
- 722
- Category
- Medizin