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418 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16)
erkhundigung bringen und wover sy darzue geschickhta und daugentlich seyen, sy der
anndern darzuea anzunemen und zu befurdern und unns des zuvor mit eeisten berichten.
[6.] Zum sechstenb wie wol inn unnser furgenomen spital ordnung der anschlag ausser
der diennstleuht, deren dannocht unserm bedenckhen nach sechs personen sein mueßen,
und auch etwas auf ir besoldung laufen wurdet, auf dreyzehen arme personen gestelt, so
[pag. 4] seyen wir entschlosen, dieweil der ennden allerding theur, das erst jar mit zechen
armen personen zuversuechen, inn der zeit khumbt daß haußhaben inn ain ordnung,
mag also probiret unnd gesehen werden, ob unnd was an dem jerlichen verordneten
underhaltung gelt der thausent gulden vorstendig beleiben wirdet unnd wie man
nachmals den bevorstannd befindt, so mögen mir alß dann nach gelegenhait desselben
mer personen einemen, sovils ertragen mag, ist derwegen unnser gnediger bevelch an
euch, ir wellet also mitler zeit mit einnemung deren personen darauf gedacht sein, damit
dieser zeit nit mehr eingnomen werden.
[7.] Verer erinndern wir unns, das vorhin alweg am Sontag trinitatis in der cappeln, zu
unserm spital gehörig, vermug des stifft briefs auf dem hohen altar festum patrociniumc
gehalten ist worden, volgenndts in die visitationis Mariae ad Elisabeth unnd Petri
et Pauly apostolorum und auf dem andern altar in die sancte matris Mariae et sancte
Catherinae, aber die kirchweich den negsten Suntag nach unser lieben Frauen geburdt,
und dieweil dise capell unnd stifftung jezt in unnser hand kumen unnd sich vielleicht
niemand mer darumben annemen thuet, das der gottsdiennst numer nit wievor verricht
wirdtd, damit aber gedachter gottsdiennst, unangesehen das bißher das spital nach mit
khainen priester versehen ist, an den bemelten festen, wie vor gepreuchig und gestifft
worden, gehalten werd. Ist auch unser genediger bevelch an euch, ir wellet allweg und zu
jederzeit an gedachten festen am abendt ain vesper und am tag ain [pag. 5] ambt durch
einen andern priester, so lanng das ir ain geschikhten gelerten gottsforchtigen priestere zu
bemeltem spital, damit dasselb versehen werd, verordnet oder anemet, halten lasset, wie
wol wir daneben widerumb erwegen, das solcher gottsdiennst jederzeit unnd alweg durch
ain priester aus unserem Neustifft stattlich und wolverricht mag werden, von welchem
Neustifft er nit weit zum spital hat unnd der uncosten mit haltung aines aignen priesters
wol erspart mag werden.
[8.] Beschließlichf nachdem die altar thuecher auf baiden altarn etwo der elten halben
gar schleissig zerryssen, das sy gar nimer zugebrauchen sein möchen unnd mit ainichen
teppich nit versehen, ist unnser gnediger bevelch, ir wellet darnach zu sehen verordnung
thuen und, wo irs also befindet, wie wir unns dann nitg anderst erinnern khunen, so wellet
als dann auf jeden altar 2 weise leinwathe diecher, das auchg auf die fest und das ander
teglich zugebrauchen und an die zu den vesten vornen daran von gemainen schlecht roten
atlass schmale furhannglen mit rot und weyß gemainen seiden frannsen und die anndern
zway sonnst von gemainen schlechten, gemäserten zeug machen und zwen gemain teppich
zubedeckhung der altar kaufen zelassen, das alles haben wir euch mit dem eheisten darauf
a–a Am linken Rand nachgetragen.
b Am linken Rand: Aufnemung der armen personen in das spital.
c Am linken Rand: Stifftung der gottsdiennst.
d Am linken Rand: Haltung der fest in der cappeln.
e Am linken Rand: Verordnung aines priesters aus den neuen stifft zu versehung der cappel im
hoffspitall.
f Am linken Rand: Altag thuecher unnd teppich.
g–g Am linken Rand nachgetragen.
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Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Spital als Lebensform
- Subtitle
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Volume
- 2
- Authors
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Size
- 17.5 x 24.7 cm
- Pages
- 722
- Category
- Medizin