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420 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16)
Nr. 6
Ordnung des Hofspitals in Laibach/Ljubljana (Slowenien).
Augsburg, 1559 August 2
Archiv: ÖStA, HKA, Gedenkbuch 84, fol. 173r–181v (Beschädigungen am oberen Rand, fol.
177 und 178r–v fehlen aufgrund eines Foliierungsfehlers)
[173r] Instruction und ordnung des neuen hofspitals zu Laibach
Instruction und ordnung unnsers neuen spitals, welliches wir Gott, dem almechtigen, zu
lob unnd eer, auch zu trosst, hilff und undterhalttung der armen nodturfftigen personen in
unnser statt Laibach aufzerichten, genedigclichen verordnet haben, wie und was gestalt in
ernenntem spitall alle sachen gehandlt unnd die armen leuth unndterhalten werden sollen.
[1.] Erstlichen nachdem wir ainiche hofhalttung in unnserm furstenthumb Crain
zephlegen nit im gebrauch haben, auch zu furfallenden sachen unnser regierung unnd
camer zu Wienn gemeltem spital zu weit gesessen, so haben wir zu superindenten die
erwirdigen, andachtigen, [173v] auch edlen unnd unnser lieben gethreuena Petter,
bischoven zu Laibach, Jacoben von Lamberg, freiherren zum Stain unnd Guettenberg,
landßhaubtmann in Crain, unnd Geörgen Höffer, unnsern vizthumb daselbst, unnsere
räthen, alß die yeder zeit merersthails aus inen zu Laybach wonen unnd den sachen gar
an der handt sein, biß auf unnser genedigist wolgefallen furgenomen unnd verordnet
also unnd dergestalt, das sy volmechtigen bevelch unnd gwalt haben sollen, irem
guetbedunckhen nach in fürfallenden sachen des spitals unnd derselben armen leuth
nuz unnd nodturfft zum treulichisten zubedenckhen, maß unnd ordnung zegeben unnd,
so inen was beschwerlichs furfeldt, dasselb an unns oder obbenennte unnser regierung
unnd camer umb beschaidt yeder zeit gelangen zulassen, sy sollen auch macht haben,
wann es die nodturfft ervordert, ainen spitallmaister unnd ainen caplan sambt andern
nodtwendigen dienern unnd diennerin, so aines guetten leimb, auch erber, verstendig
unnd gozfurchtig personen sein, doch mit unnserm vorwissen, so es die zeit erleiden
mag, an- unnd aufzenemen unnd den gebürlichen aidt zegeben, des spitals unnd der
armen nuz und fromen zubetrachten, zuhandlen, nachtails unnd schaden irem höchsten
vermugen nach zuwarnnen unnd zu wenden unnd iren diensten alles müglichen vleiß
treulichen außzuwartten unnd, wo sy sich in denselben ungeburlichen verhalten wurden,
sy darumben zustraffen, gar zu urlauben unnd andere wider aufzenemen.
[2.] Bemelte superindenten sollen all drei oder doch zwen, wo nit aufs wenigist ainer
aus irem mitl, alle monat oder zum wenigisten alle Quottember geen, sich in das spital
verfuegen, ad partem unnd sonnsten guette vleissige nachfrag unnd erkhundigung halten,
mit was vleiß, treu unnd ordnung spitalmaister, caplan und anndere diennende personen
iren ambtern, diennsten unnd bevelchen geleben, außwartten unnd nachkhomen; sy, die
superintendentenb, mugen auch von merer sorg wegen zu guettem aufsehen yemandt in
der statt Laybach furnemen unnd verordnen, unnd so sy was beschwerliches erfueren, an
die superintendenten gelangen lassen. [174r]
[3.] Sy sollen auch uber die stifft unnd ander brieff sambt allen einkhomen dises
a Am linken Rand oben: Bischoff zu Laybach, Jacob von Lamberg, Georg Höfer.
b -den- über der Zeile nachgetragen.
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Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Spital als Lebensform
- Subtitle
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Volume
- 2
- Authors
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Size
- 17.5 x 24.7 cm
- Pages
- 722
- Category
- Medizin