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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
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Page - 432 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2

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432 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) mag er die selben darumba der gebür nach straffen unnd, so solche straffen zum erssten, anndern und drittenmall auch nit ansehen haben wolte, solches an die superintendenten gelanngen lassen, die selben [408v] sollen alß dann solche straffmessige unnd aigenwillige personn, annderen zu aim exempl unnd straff, des spitall gestragkhts verweisen lassen unnd ferrer nit mehr darein genomen werden. [22.] Die armen leuth, so also durch unns in bemelt spitall verordnet oder sonnsten durch die superinntendenten eingenomben werden, sollen, so offt es die notturfft erfordert, in grabe farb, die mannß rögkhb mit ainem schwarzen lingkhen erbl, die weiber in grabe männtl und schwarze unnder rögkh beclaidt, innen auch phaiten, joppen, hosen, schuech unnd huet geben unnd durch den spitlmaister ordenlich beschriben unnd verrait werden. [23.] Es soll auch den armen leüthen jeder zeit, wo muglich, beyeinander in ainer stuben die mallzeiten geben, da sich aber begeb, daz aine oder meer personnen aus inen schwachait oder althers halb nicht aus dem peth möchte, der oder denselben soll ir notturfftige unnderhaltung zuegetragen und graicht werden. [24.] Des morgens soldt den armen leüthen die mallzeit albegen umb neun ur unnd daz nachtmall umb vier ur gehalten und geben, aber doch solle yeder zeit vor emphahung der malzeit zu dem gebeth zeitlich geleüth werden unnd volgent vor unnd nach emphahung der mallzeit sollen sy, die armen leut, morgenns und abents nider khnüeen, ir gepeth sprechen unnd dem guetigen Gott lob unnd danngkh sagen fur die stiffter unnd wolthätter des spitals und gannzes anligen gemainer christenhaidt zu pitten unnd ob tisch alles unutz geschwäz vermeiden, sonnder sich in aller zucht unnd erberkhait verhalten. [25.] Alle Suntag unnd ansehliche feyrtage sollen den armen leuthen zum frue unnd nachtmall vier speysen, zwo von fleisch unnd zwo von krauth, rueben, gersten oder ain ander gemueß, nach gelegenhaidt der zeit, gegeben unnd soll albegen auf drey personn [409r] ain phunt fleisch, daraus drey stuckh gemacht, daz albegen ainem armen ain stuckh gebur, geraicht unnd geben werden. [26.] Die anderen vleischtag in der wochen soll den armen morgenns unnd abendts yeder zeit drey speysen, aine von fleisch, das albeg auf drei personnen ain phunt gebur, die ander khrauth, darauf ain stügkhl spögkh unnd ain gemueß nach gelegenhait der zeit gegeben werden. [27.] Am Freytag, Sambstag unnd andern gepottnen vassttägen soll man den armen albegen morgens und abents drey speiß geben, aine von visch, ain suppen, khraut oder gmueß, wo man aber nit yeder zeit visch gehaben möchte, was annderß darfur als von stogkhvisch, plateisen, ayr, öphl khoch, nach gelegenhait der zeit, damit sy alle mallzeit drey speiß haben, gegeben werden. [28.] Durch das gannz jar soll yeder armen personn des morgenns ain seitl und zu dem nachtmall auch ain seitl wein in ain khänndl oder amperlein gegeben werden. [29.] Alle Suntag unnd feyrtäg soll man jedem armen zum morgenmall durch daz gannz jar ain sembl geben. [30.] Wann auch ain personn khranngkh unnd schwach ist, darauf sonderlich der spitlmaister unnd sein eehewirtin achtung haben, dem solle, was im diennstlich ist, gekhocht unnd geraicht unnd sonnst mit aller notturfft treulich außgewart unnd an im nichts versaumbt werden. a Am linken Rand nachgetragen. b Folgt personnen, getilgt.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Spital als Lebensform
Subtitle
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Volume
2
Authors
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
722
Category
Medizin
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Library
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