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434 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16)
zutragen, damit khain schad ervolgt, wie dann sein aid unnd phlicht, so er unns schweren
unnd thuen solle, weitter mit sich bringen wirdt.
[37.] Solch spitall soll auch pillich kayserliche unnd furstliche freyhaidt haben, das
daz statgericht zu Gräz noch all anndere gericht in bemelt spitall, noch mit denselben
verwonndten personnen nichts zu schaffen noch zugebietten, auch vill weniger nach
ainigem tätter hinein zu greiffen macht haben, sonder die, so etwo mit totschlegen unnd
anndern mallaficischen sachen, die dem statgericht zu hanndlen gebürn, beschriern
wären, daz solle den superintendenten angezaigt unnd, wo alß dann ainich indicium oder
schein des mallefiz verhannden, die selbig personn soll aus dem spitall dem statgericht
geandtwort werden. Gegen denselben ferrer nach vermug irer purgation und behelffs, waz
recht ist, zulassen. [410 v]
[38.] Unnd nachdem in dergleichen sachen die verordnungen in dem anfanng
nit allerdings, wie es die notturfft wol erfordert, gestelt werden mugen, sonnder so
daz wergkh in die hanndt genomben, sich erst allerlay mengl ereygen unnd befinden,
derhalben was khunfftigs zu nuz unnd aufnemben dises spitalls unnd den armen zu
guet gepessert werden mag, sollen die superintendenten enndrung, minderung unnd
merung für zunemben und zu ordnen macht haben unnd, so innen, was beschwerlichs
fürfeldt, daz sollen sy yeder zeit, wie hievor geschriben steet, an unns oder ernennte
unnser niderösterreichisch regierung unnd camer umb beschaid gelanngen lassen,
an dem beschicht unnser gefölliger enntlicher willen und maynung. Geben Prag, den
neunzehenden tag Novembris anno im ainundsechzigisten.
Nr. 8
Ordnung des Hofspitals in Wien.
Wien, 1568 Jänner 1 [Kollationiert 1568 Juli 3]
Archiv: ÖStA, HKA, Gedenkbuch 106, fol. 13v–27r (mit Collationatum-Vermerken am un-
teren Rand jeder Seite)
Druck: Scheutz–WeiSS, Spitalordnung 321–327 [Teiledition]
[13v] Römischer khay(serlicher) m(ajestä)t etc. aufgerichte ordnung yber irer m(ajestä)t
etc. neu hoffspital in der stat Wienn alhie etc.
Wir Maximilian etc. bekhennen für unns unnd unnser erben unnd nachkhomen
regierund erzherzogen zu Österreich unnd thuen khund aller menig[14r]clichen,
gegenwüertigen unnd khunfftigen, wiewol hievor unnser geliebster herr unnd vatter,
khaiser Ferdinand hochloblichister unnd selligister gedechtnus, über unnser khayserlich
hoffspital alhie noch den vierten tag May verschinen ainunndfunfzigisten jars als ir
khay(serliche) m(ajestä)t etc. gewesner dienner weillend Diego de Sarana dasselb von
grundt aufzuerbauen unnd aufzerichten angefanngen, den maisten thail seiner guetter
dahin verschafft unnd mit dem namen das spittal der heilligen barmherzigkhait genennt
hat, dabey es sein khay(serliche) m(ajestä)t etc. auch allerdings genedigist beleiben lassen,
unnd über das selbs dem allmechtigen, ewigen barmherzigen Got zu lob, ehr unnd
preiß, auch weyllennd der durchleüchtigisten fürstin und frauen Anna, römische, auch
zu Hungern unnd Behaimb etc. khunigin, als seiner geliebten gemahel unnd unnser
geliebten frauen muettern, auch unnser ir baider aller gelaßner erben unnd nachkhomen
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Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Spital als Lebensform
- Subtitle
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Volume
- 2
- Authors
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Size
- 17.5 x 24.7 cm
- Pages
- 722
- Category
- Medizin