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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
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Page - 443 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2

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I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) 443 ein glöglein hangen, den hanndt raichenden personen damit zurueffen, unnd harmbglas oder scherm steen solle, eingegeben. Die peth alle tag, so offt es die not ervordert unnd aufs wenigist zwaimal gericht, vor wanzen, flöch unnd unziffer, sovil müglich, verhuet, die zimer teglich vleissig außgekhert, tisch unnd penckh geseubert, aller pesser geschmackh mit gueten rauchwerckh vertriben, alle vierzehen tag oder drey wochen, oder so offt es die khranckhait unnd notturfft der armen ervordert, frisch gewaschen, leilach, phaiten unnd dergleichen geben, die geschier, schermb und harmbglas offt außgewaschena, den petrisigen zu morgens unnd nach essens mit warmen wasser die henndt gerainiget, die khranckhen gehebt unnd [21r] gelegt, unnd aller zorn unnd unwillen, sy damit zubetrüeben unnd zubelaidigen genzlichen verhüet. Deßgleichen die klaidung unnd geschüech der armen, so offt sy es notturfftig, außgethailt werden, unnd wo die pott, leine gewant, claider unnd geschueche zerrissen oder zerfielen, solle dasselb siechmaister und siechmaisterin alwegen dem spitlmaister zeitlichen anzaigen, der solle dieselben besern oder neu an die statt machen unnd inen an hemetern, lailach unnd anndern leingewanth nit mangl lassen. [50.] Siechmaister unnd siechmaisterin sollen alles gewanth in die wesch mit zall geben unnd mit der zal wider emphahen, sechen, das nichts verruckht, auch der gesunten und schadhafften gewanth besonnder gewascht werde. Volgundts jedem sein hemet oder leingewanth besonnder geben, damit die nit gewexelt, gefer gebraucht oder den armen leüten zu zirnen oder gegen einannder unwillig zu werden ursach geben, sonnder alles des, sovil müglich, verhüet werde. [51.] Siechmaister unnd siechmaisterin sollen one erlaubnus des spitlmaisters, oder in abwesen des gegenschreibers, über nacht aus dem spital nit sein, sonnder yeder zeit bey den armen unnd khranckhen tag unnd nacht, so offt es die notturfft ervordert, umbgeen, eben warnemen, wie die ärzt unnd caplän die armen besuechen, wasmassen sy den sterbenden beisten, mit waß ordnung unnd zeit die arzt den khranckhen die arzney, speiß unnd tranckh verordnen, dasselbig vleissig auf sonndere schwarze täfeln, die darzue in den stiben hangen sollen, beschreiben, die recept in der appoteggen widerumben haimbtragen, bey einnemung der arzney beleiben, das dieselb zu der bestimbten zeit genomen, insonnderhait darauf höchstes vleis merckhen, das in den recepten noch arzneyen khaines weegs geirrt noch aine für die annder geraicht werde, sehen wie sich der khranckh helt, wie die arzneyen würckhen, solches alles den arzten lautter ansagen, bey den hanndtraichenden personen darob zu sein, das sy in irem diennst vleissig unnd willig sein, welcher aber das nit thet unnd sich gegen den armen widerwerttig verhuelt, solches alspaldt dem [21v] spitlmaister zu gebürlichen unnd notwendigen einsehen anzaigen, die nachtliecht ordenlichen halten unnd im schlaffen unnd sonnst alweg ain solche beschaidenhait haben, das sy die armen unnd khranckhen yederzeit an der hannd haben mögen. Unnd khain ainig mal allain gelassen werden, insonnderhait mit ernnst darob sein, das den armen unnd khranckhen, was nation die sein, niemand außgeschlossen, nichts annders, als was inen die arzt verordnen, zuegetragen oder geraicht werde, deswegen die peth offtmal durchsuechen unnd die khranckhen, so anfahen zu irem gesundt zukhomen, mit speiß, tranckh unnd außgeen nit annderst als die arzt verordnen halten, damit sy nit wider fallen und dem spital zwifacher uncossten aufgeh etc. [52.] Auf all arm leuth, auch derselben aufwarttetten unnd hanndtraichenden personen, jeder zeit guet haimblich aufmerckhen haben, das sy sich gotsforchtig, zichtig unnd dermassen halten, wie inen heernach durch ainen sonndern articl eingebunden ist. a -ge- über der Zeile nachgetragen.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Spital als Lebensform
Subtitle
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Volume
2
Authors
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
722
Category
Medizin
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