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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
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Page - 444 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2

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444 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) Wo sy aber ichtes unrechts befunden, das sy Gott lesttern, sich beweinten oder unzucht triben und ungebüerlich verhielten, notturfftig darumb reden, unnd wo sy es selbst nit abstellen khunten, dem spitlmaister unnd gegenschreiber anzaigen, die sollen alßdann innhalt der nachvolgunden ordnung mit straff oder der ausschaffung furgeen. Vom diennst der zuchtmaisterin der zwaintzig maidlein [53.] Die zuchtmaisterin, so ain allt erbar verstenndig, schreibens und lesens unnd nayens khindig weib sein solle, durch den spitlmaisterin unnd gegenschreiber angenomen, ir noch ain, zwo oder mer weibspersonen oder dierntl, die ir helffen außwartten, gehalten unnd mit allem ernnst eingebunden werden, das sy irem besten verstanndt nach die khinder, so ir vertraut, in guetter zucht, Gots forcht, lerung schreibens, lesens, nayen unnd haußhaltung, auch zum gebet halten unnd underweisen, inen ainiche leichtfertigkhait oder das sy im spital oder ausser spitals sonnderlich unnder oder bey den manen und pueben umblauffen, khaines weeg gestatten, irer mit der ligerstat underhaltung, seuberung unnd aller [22r] notturfft vleissig wartten unnd alle nacht bey inen in ainer camer liege, one vorwissen des spitlmaisters oder spitalmaisterin, unnd in deren abwesen des gegenschreiber, über nacht nit außbleibe, noch unnder tags außgehn, wo die dierntl mit nayen, spinen, würckhen oder anndern khünsten was lernen, sollen sy dasselb volgennts dem spital zu nuz treiben etc. [54.] Hieneben wellen wir, wann der maidlein ains oder mer zu zehen jar khumbt, unnd durch ain erbare person guetes leimbdts in ir verwarung oder zu ainem diennst dierntl aus dem spital begert wurde, das solches one ainich an unns bringen oder verschreibung, wie bißheer gebreüchig gewest, mit unnser niderösterreichischen regierung unnd camer vorwissen gestat werde, wo aber ains oder mer biß zu erraichung irer vogtbarkhait im spital belibe, solle dasselb durch den spitlmaister mit vorwissen des gegenschreibers zu geistlichen wesen in closter oder mit ehrlichen heirat oder ehrlichen diennsten versehen, auf welches der spitlmaister, gegenschreiber unnd zuchtmaisterin bey den lanndtleuten, burger unnd burgerin nachfragen unnd nachgedenckhen haben sollen unnd die pläz yeder zeit mit anndern armen khindlein widerumb ersezt werden. [55.] Der maidlein eltern solle auch khaines wegs gestat noch zuegesehen irer khinder in oder ausser des spitals zu haigglen, sonnder des mit gebüer gewert werden etc. Von aufnemung, khlaidung der armen leüth sy sich halten sollen [56.] Unnser ernnstlicher bevelch unnd willen ist, das khainer, so diß werckh der heilligen barmherzigkhait nit würdig oder notturfftig ist, in unnser spital eingenomen werde, sonnderlichen sollen die genzlichen, anndern zu ebenpild, außgeschlossen sein, die ir täg unnd leben in fressen, sauffen, spilen unnd dergleichen leuchtfertigkhait, muetwillygen, ergerlichen wanndl zugebracht haben und deßwegen irer armuet unnd ellendts selbs ursach seindt etc. [22v] [57.] Item die personen, so mit der pestilenz, aussaz, franzhosen oder anndern khranckhaiten, die man contagiosos morbos nennt, beladen, deßgleichen die unsinig sein, sollen nit in unnser spital eingenomen, sonnder wo der ainer, so armb, ellendt unnd one hülf were, sol demselben nach gelegenhait durch den spitlmaister mit vorwissen unnd guetachten des gegenschreiber ain geltl aus dem spital zu ainer hulf verordnet unnd gegeben, woher auch deren aine oder mer personen der zeit im hoffspital wären, dieselben alspald abgeschafft unnd nit gedult werden.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Spital als Lebensform
Subtitle
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Volume
2
Authors
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
722
Category
Medizin
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