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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
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Page - 462 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2

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462 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) aufgericht und ains dem spittlmaister, daß ander auf unser n(ieder) ö(sterreichische) camer, volgendts von danen dem gegenschreiber abschrifft davon, damit er auch, was aigentlichen verhanden, ain wüssen habe, gegeben werden. [3.] Esa solle auch ain jeder spitlmaister zwai stätte prothocol büecher halten, ains darein er alle fürnembste sachen, so bei dem spitahl gehandlet und verricht werden, prothocollire, daz ander zu ainen sollicitatur buech, auf alle hoche und niedere gericht lauttendt, brauchen, damit also ein fein richtigkhait zu jedes gedechtnus gehalten werde und ain jeder nachgehender spittlmaister zu seiner bessern nachrichtung wisse, waß seine antecessores vorher gehandlet haben. [4.] Er, spittlmaister, soll im spitahl neben der anzahl [2v] persohnen, so ime nach glegenhait seiner persohn durch unß oder unsere regierung und camer zugelassen werden,b wohnen, ausser dasselben ybernacht ohne vorwüssen unsers superintendentis nit außbleiben; weniger soll er, spittlmaister, und gegenschreiber zugleich mit einander yber nacht auß sein, sondern allemahl aufs wenigist ainer under denselben, da ja der andere geschäfft halber in deß spitahls unvermeidenlichen notturfft ybernacht auß sein müeste (daß doch ausser sonderlichen erheblichen ursachen noch ohne vorwüssen deß superintendenten nit beschehen solle), zu erhaltung guetter ordnung, forcht und disciplin under den dienstvolckh und anderen inwohnern anhaimbs bei der würthschafft verbleiben. [5.] Gedachterc unser superintendent und spittlmaister solle neben und mit unseren zugeordneten gegenschreiber macht, gewalt und bevelch haben, ihren guett bedunckhen nach, doch mit unser und gemelten n(ieder) ö(sterreichischen) regierung und camer consens und vorwüssen, zwen capellän, ainen wundtarzt, ainen siechmaister, siechmaisterin und zuchtmaister, so guetten leimuths und berueffs, auch erbahre, verstendi[ge] und gottsförchtige, catholische persohnen sein, in unser spi[tahl], auch von ihr jeden bloß allain daz glübt, und von den [ein]khauffern oder zueschrotter, khöchin, kheller, pfister a[uch] castner, mayr, wagenkhnechten und alle anderen d[es] [3r] spitahls und der armen leut officire gar auch die gebührliche aydtspflicht, daz sie des spitahls und der armen nuzen und frommen betrachten, nachtl und schaden irem hechsten verstandt nach wahrnen und wenden, und iren diensten alles müglichen vleiß außwartten wollen, aufzunemmen, auch yber die alle ein ordenlichen statt aufzurichten, inen nach glegenhait jeder persohn, dienst und vleiß, besoldung zugeben und, wo von nötten, gedachte persohnen (ausser der priesterschafft, in welche mehrermelter superintendent mit discretion und nach gezimmen zu animadvertirn hat) zu straffen, gar zu urlauben und andere widerumben aufzunemmen, nit gewehrt sein, doch soll spittlmaister für sich selbst allain khainen dienstbotten noch andere ohne wüssen und willen deß superintendentis weder aufnemmen noch beurlauben. [6.] Er soll auch neben und mit unseren superintendenten und gegenschreiber jeden diener und dienerin, so sie aufgenommen, strackhs von all seinen habenden ambt und diensts die instruction fürlesen, deroselben nachzuleben ernstlichen einbilden und bevor ab jeden aufgenommenen diener ein abschrifft solcher instruction, damit er sich der notturfft nach darüber zu verstehen habe, geben und zuestellen. a Am linken Rand: Ain prothocol zuhalten. b Am linken Rand: Ubernacht nit außzubleiben. c Am linken Rand: Die officir aufzunemmen.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Spital als Lebensform
Subtitle
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Volume
2
Authors
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
722
Category
Medizin
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