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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
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Page - 480 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2

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480 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) oder würthshauß gehn, und in summa alle unzucht, ergernus und leichtferttigkhaiten in worten und werkhen genzlichen vermeiden, speiß und tranckh, claidung und andere notturfft mit danckh sagen annemmen und der stüffter und wolthätter deß spitahls mit iren andächtigen gebett ingedenckh sein. [89.] Welcher aber oder welche hierwider thuen, oder den gerüngsten articul yberschraitten wurden, gegen den oder denselbigen solle ernstlich mit worten, zum anderen mit verbiettung deß weinß, zum dritten mit dem khotter, und da eß noch nit hilft alß dan ohne alle genadt und ansechung der persohn, armuth und ellendt, annderen zum bilichen abschüechen, mit anschaffung deß spitahls (doch mit vorwüssen unserer n[ieder] ö[sterreichischen] regierung und camer) sträfflich fürgangen und ob diser ordnung steiff gehalten werden. [90.] Und damit diese ordnung und bethrote straff jeder zeit und täglich der armen nit unwüssendt sei, dara[n] auch sovil mehr achtung und sorg haben und sich mit unwüssenhait umb sovil weniger entschuldigen mögen, wöllen wür daz die mit einer leßlichen schrifft auf ain täfl geschriben, solche taffel ofentlich im spitahl aufgehenckht, auch yber das wochentliche inen, denen [26r] armen leuthen, nach dem gottsdienst in beisein deß spittlmaisters und gegenschreibers neben den mündtlichen einbünden, daz sie deme also nachleben, mit vermeldung der verordneten bethroten straff fürgehalten und fürgelassen werde. [91.] Spittlmaister und gegenschreiber sollen auch sonderlich das wein zuetragen bei den dienst volckh alles ernsts abstellen, und diß khaines wegs gestatten, sondern, wo jemandt under den dienst persohnen yber daz verbott betretten, der den armen wein zutrüege (und ob gleich solches von ihnen begehrt wurde), solle spittlmaister gegen denselben ain gebürliche straff fürnemmen. [92.] Und damit den armen dürfftigen durch die gesunden und starckhen daz brot nit abgeschnitten würdet, so ist unser ernstlicher willen, das unser spittlmaister und gegenschreiber allen persohnen, so zu erhaltung ihres gesundts eingenommen worden sein und denselben erlangt haben, oder sonsten sich ohne des spitahls hilf mit arbait und diensten ernöhren khönen, auß den spitahl mit vorwüssen unserer n(ieder) ö(sterreichischen) regierung und camer wie auch deß superintendenten widerumben abschaffen und urlauben, doch auch das alles das, was sie mit ihnen hinein gebracht und dem spittlmaister zubehalten geben, ihnen ohne entgelt und abgang widerumben zuestellen. [26v] Von peregrinen [93.] Wan zu zeiten arme leuth, so khranckh und schwach, für unser spital khommen, und herberg oder speiß begehrten, soll ain spittlmaister macht haben, dieselben (doch die mit der pestilenz, aussaz oder franzosen beladen sein außgeschlossen) mit vorwüssen deß gegenschreibers einzunemmen, auch ain, zwen, drei oder mehr täg, biß sie weiter khommen mögen, beherbrigen, speiß und tranckh mitzuthailen und dan ferer zuziechen beschaiden, damit aber solche straiffende persohnen nit zu oft khomen und auf solch unser allmusen verlassen, so ist unser mainung, daz ihre jeder durch den spittlmaister in ain besonder buech mit tauf- und zuenahmen, von wanen sie sein, sambt der zeit der beherbergung und beurlaubung aufgeschriben, jeder so wiederumben weckh zuziechen beschiden würdt, innerhalb aines monaths nit beherbiget werden solle, so ist auch in gefährlichen zeiten auf dergleichen persohnen guette achtung zugeben, damit dem
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Spital als Lebensform
Subtitle
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Volume
2
Authors
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
722
Category
Medizin
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