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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
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Page - 483 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2

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I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) 483 mayr gesündl nit bei dem wein noch spillen süze, leichtferttige leuth einführen noch unzucht treiben, sondern nachts bei hauß bleiben, erbahr und gottsförchtig leben, sowohl er auch wol aufsechen und achtung haben, auf daz viech, daz von der waidt und halt recht haimb khombt, nit hart oder khrumb geschlagen und geworffen würdt und da es auch khranckh wurdt, zeitlich demselben fürkhommen, wo auch mayr und mayrin mängl und unfleiß befunden, daz durch sie nit wol abgestelt khund[t] werden, sollen sie dasselb zeitlich dem spittlmaister oder gegenschreiber umb einsechung anzaigen. Vom dienst deß weingart khnechts [104.] Der weingartkhnecht solle des spittlmaisters [30 r] und gegenschreibers bevelch gehorsamb und unverdrossen nachkhommen, hechstes vleises zusehen, das jede weingartten arbaith durch das ganz jahr mit hauen, schneiden, grueben, steckhen schlagen, jedten, aufbünden und sonsten zu rechter zeit threulich verricht und die schöne guette zeit nit verfeyrt oder versaumbt werdt, den weinzierlen und hauern ainigen betrug oder unfleiß nit gestattet noch unthreuer arbait inen verhelffen, sondern zeitlichen anzaigen, khain staigerung der löhn jemandt verhaissen und in sonderhait nit zu den leuthgeben oder zu den wein sizen, die tägwerch im gruben, versauffen, verspillen noch anderwerts verthuen oder selbst behalten, folgendts für völlig grueberlohn einstellen, dardurch die weingartten in veröedung und abbau khommen und, wo er hierünnen ungerecht, unfleissig oder betrüglich gefunden, solle er am leib anderen zum exempl nottürfftiglich gestrafft werden. Vom dienst des thorwarths [105.] Ain armer, erbahrer alter man solle durch unsern spittlmaister und gegenschreiber mit vorwüssen deß superintendenten ohne besoldung zu ainen thorwärthl aufgenommen werden und mit speiß und tranckh, claidung und ligerstatt im spitahl erhalten und, [30 v] woa er sein dienst alter oder schwachhait halber nit mehr versehen khündte, in daß spitahl genommen, und ain alter erbahrer mann an sein statt gehörtermassen widerumben angenommen werden; demselben ist auferlegt, die thör im spitahl zu morgendts und zu abendts zu rechter zeit auf- und zuzusperen; wans gespert ist, niemandt ohne wüssen und willen deß spittlmaisters oder in dessen abwesen deß gegenschreibers ein- oder außlassen, die schlüssel allemahl ainen spittlmaister oder in seinem abwesen dem gegenschreiber zuestellen und yberanwortten; den hof, sovil müglich, sauber halten und wo er müessige persohnen im spitahl sicht, die darün nichts zuschaffen haben, dieselben anreden oder wo sie nichts umb ihne geben wolten, dem spittlmaister oder gegenschreiber ohne verzug anzaigen, insonderhait in gehaimb aufmerckhen, daß niemandts nichts auß dem spitahl ertrag oder in winckhlen verstösse, auch daß gesündl nit leichtferttige weibsbilder einführe, wo er hierünnen was befündt oder merkht, dasselbe jeder zeit dem spittlmaister oder, wan er nit anhaimbs, dem gege[n] schreiber umb abwendung ohne verzug anzaigen. Von zeit des eßens [106.] Das morgenmahl solle sommers zeit umb halbe zeh[n] [31r] und winters zeit umb zechen uhr vormittag und das abendtmahl durch das ganze jahr umb vier uhr nachmittag, doch nach deß superintendenten, spittlmaisters und gegenschreibers a Korr. aus mehr.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Spital als Lebensform
Subtitle
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Volume
2
Authors
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2015
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Size
17.5 x 24.7 cm
Pages
722
Category
Medizin
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