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Vor 1918
Österreichs Staatsidee
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Page - 52 - in Österreichs Staatsidee

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52 möchten wir sagen diese politische Blödheit, die da vermeint, daß es ihr gelingen werde, uns Slaven mit Prügeln und meuchlerischen Drohungen zu gewinnen. Dder glaubt ihr Herren, daß wir wie Hunde den Fuß lecken können, der uns zu Boden tritt? Wohin wollt ihr es bringen, wenn ihr auf diese Art mit einer Nation verfährt, die die Majorität des ganzen Reiches ausmacht, wenn ihr derselben schon von vorhinein in dem zukünftigen Österreich die Rolle eines politischen und nationalen Hörigen zuweist, sie zum Heloten, zum Regierungsmaterial zweier anderen Nationen ver- urtheilt? Oder glaubt ihr Verblendeten etwa, daß die öster- reichischen Slaven eine solche Rolle demüthig annehmen werden? glaubt ihr, daß man ähnliche Sachen gar so leicht und ohne alle Um- wälzungen durchführen kann? Ihr vergeht auf den Wahlspruch der österreichischen Herrscher, daß nur Gerechtigkeit eine dauernde Grundlage des Reiches sein kann! Wir Slaven sind friedliche Leute, aber bei alledem rathen wir euch: Säet nicht Wind, auf daß ihr nicht Sturm erntet." „Wenn wir jedoch Alles herum wohl erwägen, so können wir gar nicht glauben, daß in Wien ein vernünftiger Politiker, falls er nicht geheim oder offen ein Feind Österreichs und der regierenden Dynastie ist, aufrichtig so denken und zu solchen Mit- teln je rathen könne. Wir glauben in der That, daß nur einige unmündige Politiker derlei Drachen, sich selbst zum Vergnügen und abergläubigen Leuten zum Schrecken, in die Luft steigen lassen; immerhin, nur sollte man ihnen zu solchem Spiel wenigstens nicht in officiösen Blättern den Raum gewähren. Mit so ernsten Din- gen ist es nicht rathsam zu spielen." Übrigens wissen wir aus Erfahrung, daß die erwähnten Grund- sätze keineswegs neu noch auch vielen von jenen Herren fremd sind, die derzeit unfern offiziellen Liberalismus und Constitutio- nalismus bejubeln; wir haben sie ja bereits im I. 1848 in voller Thätlgkeit gesehen. Damals konnte Österreich, damals konnte die Dynastie erkennen, wer die besten Freunde Österreichs und seiner Einheit waren und es auch jetzt noch sind. Haben etwa damals nicht eben sowohl die Politiker jenseits der Leitha als auch die Gtimmführer der Wiener öffentlichen Meinung und zwar dieselben.
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Österreichs Staatsidee
Title
Österreichs Staatsidee
Author
Franz Palacký
Publisher
I. L. Kober Verlag
Location
Prag
Date
1866
Language
German
License
PD
Size
14.7 x 21.5 cm
Pages
110
Categories
Geschichte Vor 1918
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