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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Volume II
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1497. August 1848 cowley hieher geschickt hat. schmerling, der bisher in allen diesen poli- tischen fragen wie ein Blinder herumtappte, ohne Wessenberg, der doch schon seit einigen tagen hier ist, auch nur je zu fragen, hat durch sein neu- liches schwadronniren auf der tribüne viel verdorben,1 ich bin für frieden, aus vielen gründen, namentlich aber wegen england, welches wir in italien eben jetzt sehr gut gebrauchen könnten. radetzky ist in vollem siegesrau- sche, er hat carlo Albertos Waffenstillstandspropositionen, wodurch er alles land bis zum oglio erhalten hätte, zurückgewiesen und die Adda begehrt, Wessenberg hat ihm aber heute geschrieben, es anzunehmen, wir müssen auch da frieden machen und uns mit dem mincio oder vielleicht gar mit der etsch begnügen.2 ich will am montag den Antrag stellen, daß die cen- tralgewalt aufgefordert werde, auf dieser Basis den frieden in italien zu vermitteln, ich habe das mit Wessenberg abgeredet und auf morgen eine Besprechung bey mir veranstaltet, der Augenblick ist günstig. die fran- zosen werden hoffentlich, wenn wir sie nicht zwingen, nicht einschreiten, denn sie fangen an es einzusehen, daß sie ein starkes oesterreich brauchen, um den übergriffen rußlands an der donau zu wehren, der einmarsch der russen in Bukarest hat ihnen wohl die Augen geöffnet,3 übrigens haben die mailänder, wie man sagt, frankreichs hülfe angerufen, carl Albert gewiß nicht, denn er weiß es sehr wohl, daß im gefolge der franzosen die repu- blik marschiert. hannover boudirt noch immer die centralgewalt, und der kleine herzog von Braunschweig fängt auch schon an, doch wird sich das Alles legen. Preußen lenkt ein, jedoch will mir die ernennung camphausens zum Bevollmächtigten noch immer nicht gefallen, er bringt einen ganzen schweif leute mit, sollte das ein noyau d’opposition werden? heute sah ich zu meiner großen freude Auguste lerchenfeld, sie geht nach creuznach. [frankfurt] 7. August Abends ich hatte diese tage ein paar unterredungen mit leiningen, seine An- sichten stimmen mit den meinen ganz überein, frieden in schleswig und 1 gemeint ist Anton v. schmerlings rede am 31.7.1848, in der er den Abbruch der Waffen- stillstandsverhandlungen mit dänemark begründete. man hätte alles versucht, um den frieden zu ermöglichen, es könne aber nicht so weit gehen, dass „die ehre und die unab- hängigkeit deutschlands in irgend einer Weise gefährdet werde.“ vor allem hätte nicht zugestanden werden können, dass Dänemark die Kompetenz der Zentralgewalt zur Ratifi- kation des vertrags bestreite. 2 ein Waffenstillstand in italien wurde am 9.8.1848 unterzeichnet, nachdem die österrei- chischen truppen am 6. August mailand eingenommen hatten. die sardinisch-piemontesi- schen truppen zogen sich hinter die ursprüngliche grenze zurück. 3 Zur unterdrückung der revolution besetzte russland als schutzmacht dieser dem osmani- schen reich unterstehenden gebiete die fürstentümer moldau und Walachei.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Volume II
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Subtitle
Tagebücher 1839–1858
Volume
II
Author
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Editor
Franz Adlgasser
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
716
Keywords
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Category
Biographien

Table of contents

  1. Tagebücher 1848–1853 7
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