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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Volume III
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26 Tagebücher geld gefüllten taschen unter sie aus, sonst waren noch eine menge anderer Waaren vorhanden: nilpeitschen, lanzen und Pfeile aus nubien (welche hier, so wie schilde aus thierhäuten, überall zum verkaufe ausgebothen werden, ebenso kurze keulen aus ebenholz, eine Art von paños von le- der und Perlen, als full dress einer nubierinn), gummi, straußenfedern, elephantenzähne in ochsenhäuten, stöcke aus tamarindenholz etc., wir kauften einiges. Wie der orientale überall den namen gottes einmischt, so sagt er z.B., wenn ihm ein Preis geboten wird, den er nicht annehmen kann, nicht nein, sondern eft’ Allah, d.h. gott wird mich mehr bekommen lassen. Alles aber läuft mit der größten lebhaftigkeit und geschrey, aber immer freundlich und höflich ab. von dort fuhren wir in dem kleinen Boote eine strecke weiter. da mo- hammed aber mehrere kameele am ufer sah, schlug er uns vor, auf diesen nach den cataracten zu reiten, und wir nahmen es an, bestiegen demnach 4 kamehle und wanderten durch die Wüste nach dem etwa 1 1/2 stunden entfernten Abusir, einem felsen mit der Aussicht über eine meilenlange strecke von felsblöcken und strömungen, welche so dicht an einander lie- gen, daß man von dem einen zum andern springend beynahe den ganzen fluß übersetzen könnte, es ist ein eigenthümlicher Anblick. Wir fanden dort die Bevölkerung jener 3 Boote, nämlich 3–4 englische gentlemen und eine recht hübsche frau, mrs. West, welche 5 Wochen hier zuzubringen den muth hat, während derer ihr gemahl eine Jagdtour nach und über dongola machen will, er besuchte uns später an Bord, und ich konnte ihm mit hülfe meiner Berghaus’schen karte manche gute Auf- schlüsse geben. Im Ganzen sind diese Engländer, die man überall findet, eine wahre Plage, sie bekritzeln und verunstalten Alles mit ihren vulgären nahmen und laufen dutzendweise einer hinter dem andern her, um ihren murray zu constatiren, aus dem sie all ihr Wissen schöpfen, und da muß dann ein dreyzehnter, welcher zufälligerweise kein engländer ist, oft wider seinen Willen mitlaufen. von einem individuellen interesse an diesem oder Jenen (wie ich es z.B. an den gegenwärtigen sitten, Zuständen, Ansichten etc. der Bevölkerung weit mehr als an den ewig sich wiederholenden ägyptischen monumenten nehme) ist bey ihnen keine rede. ich fand das reiten auf kamehlen weit weniger unangenehm, als ich gedacht hatte, und bin froh, einen vorgeschmack meiner Wüstenreise be- kommen zu haben. nach einem zweyten Besuche bey der caravanenstation, wo noch mehre- res eingekauft wurde (was ich suchte, Papageien und ähnliche Bestien, war nicht vorhanden), kamen wir um 3 wieder an Bord.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Volume III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Subtitle
Tagebücher 1839–1858
Volume
III
Author
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Editor
Franz Adlgasser
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
476
Keywords
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Category
Biographien

Table of contents

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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