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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Volume III
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42 Tagebücher in einem tage abzumachen, so gab ich sakkara auf und ritt mit mohammed ganz allein von Bedrasheyn direkt nach den Pyramiden von gizeh, ein sehr angenehmer ritt durch angebautes land und Palmenwälder, der aber über 4 stunden währte, ein paarmahle mußten wir uns durchs Wasser tragen lassen, da der nil noch immer nicht ganz in seine ufer zurückgetreten ist. Wir ritten in ziemlicher entfernung an mitrahenny, dem alten memphis (von dem aber außer einem umgestürzten kolosse von ramses ii. kaum mehr etwas zu sehen ist), und an den Pyramiden von sakkara, von de- nen die eine staffelförmig, ebenso an den 2 halbverfallenen Pyramiden von Abusir vorüber und kamen endlich an den rand der Wüste und von da in kurzer Zeit nach den großen Pyramiden. um diese herum ist ein Beduinen- stamm angesiedelt, welche, halb nomaden halb fellahs, sich von diesen hauptsächlich dadurch unterscheiden, daß sie keine steuern zahlen, son- dern der regierung andere dienste, eine Art Wüstenpolizey, entrichten. dieses gesindel umringte mich dann gleich, schleppte mich in die große Pyramide, in die sogenannte königsgruft hinauf (ein höchst mühsamer Weg), in welcher nichts zu sehen war als ein leerer sarkophag und eine masse nahmen, darunter edmund Zichy und schmidys kálmán [sic], und begleitete mich dann mit allem möglichen geschrey und unverschämtheit, so daß ich froh war, als ich wieder wegkam. vielleicht war dieses der hauptgrund, weßhalb ich keinen besondern eindruck von den Pyramiden mitnahm, sie erschienen mir mehr wie kolos- sale steinhaufen, die man zudem von keinem Punkte aus ganz übersehen kann, ebensowenig frappirte mich die sphinx. von dort ritten wir ungefähr 2 stunden bis gizeh, wo wir um sonnenun- tergang ankamen, dort wollte ich die berühmten Brutöfen ansehen,1 doch wurde in denselben nicht gearbeitet und wird es erst beym neuen monde, also in circa 14 tagen werden. An Bord zurückgekehrt, aß ich allein, flet- cher kam erst später, und ließ das Boot nach Bulak hinabfahren, jedoch, um eine ruhige nacht zu haben, an der entgegengesetzten seite anlegen. gestern früh fuhr das Boot herüber, ich übergab Page, welchen ich am tage vorher von meiner Ankunft hatte in kenntniß setzen lassen, schiff und einrichtungsstücke, ließ alle unsere effecten auf 2 Wägen packen, was wie Alles, wobey Araber interveniren, entsetzlich lange dauerte, und ritt dann nach cairo in shepherd’s hôtel, wo ich gegen mittag ankam. das hôtel ist sehr voll, viele reisende, die vom nil zurückkehren und nach syrien gehen. Burton ist zu seinem regimente nach indien (Bombay) einberufen worden, da ein krieg mit Persien und den Afghanen, welche rußland hetzt, in Aussicht steht. louise santAntimo ist hier und kömmt 1 die in Ägypten verbreiteten öfen zum Ausbrüten von hühnereiern.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Volume III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Subtitle
Tagebücher 1839–1858
Volume
III
Author
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Editor
Franz Adlgasser
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
476
Keywords
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Category
Biographien

Table of contents

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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