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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Volume III
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Tagebücher138 nes einzelnen individuums, sogar einer frau, ein so großartiges feld ge- geben ist.1 einzelne stellen dieses Pamphlets sind an styl und gedanken wirklich das Ausgezeichneteste, was ich seit langem gelesen habe. [Wien] 8. oktober da ich von grünne ein paar tage keine Antwort erhielt, so schrieb ich ihm, um keine Zeit zu versäumen, dasjenige, was ich ihm sagen wollte, bey ei- nem so beschäftigten und etwas confusen manne wie er ist jedenfalls das Beste,2 inzwischen erhielt ich denn auch seine Antwort, welche ein paar tage herumgewandert war, und suchte ihn in folge seiner einladung in schönbrunn auf, fand ihn aber, da gerade der nahmenstag des kaisers war, nicht, seitdem habe ich es nicht wieder versucht, da er durch meinen Brief ohnehin Alles weiß. nach dem, was er neulich zu gabrielle sagte, scheinen die sachen übrigens ziemlich gut zu stehen. dagegen besuchte ich Bach nach 3 1/2 Jahren zum erstenmahle wieder, ich hielt es für angezeigt, auch diesen Schritt zu thun. Er empfing mich wie immer mit großem empressement und endlosem geschwätze, betheuerte, daß er weder an der geschichte wegen des Johanniterordens3 noch wegen der kämmerersache einen Antheil gehabt habe (woran ich auch nie gedacht habe), im gegentheile etc. er amusirt mich jedesmahl, wenn ich mit ihm spreche, er ist ein durchtriebener Pfiffikus, dem man aber seine Pfiffigkeit schon von Weitem ansieht. Alles, was ich wollte, war, einen schritt der An- näherung an ihn zu machen. das Wetter ist herrlich, warm wie im August, leider muß ich in der stadt hocken, wo ich mich nebenbey auch herzlich langweile, ich aß neulich bey henriette todesco mit ein paar franzosen, einer davon war Prosper me- rimée, auch frau v. neuwall sah ich ein paarmale auf ihrer durchreise. Mit M[arie] M[eixner] brachte ich neulich einen magnifiquen Tag in Klo- sterneuburg zu, und gestern besuchte ich gabrielle in Baden. die cholera 1 caroline norton, english laws for Women in the nineteenth century (Privatdruck 1854), Neudruck unter dem Zusatz Caroline Norton’s Defense Chicago 1982; deutsche Ausgabe die frauen in england unter dem gesetze unseres Jahrhunderts (Berlin 1854). 2 das konzept dieses Briefes, datiert 2.10.1854, in k. 115, umschlag 666: „ich erlaube mir nun, diese Angelegenheit, an der, wie euer exzellenz wohl wissen, für mich Alles gelegen ist, und die, wie ich zu hoffen wage, jetzt auf gutem Wege seyn dürfte, ihrer freundlichen theilnahme auch fernerhin zu empfehlen mit der Bitte, gelegentlich bey seiner majestät ein gutes Wort für mich einlegen zu wollen. Wenn ich nur einmahl über die frage beruhigt bin, ob seine majestät mir überhaupt eine wenn auch nur probeweise ämtliche verwen- dung zu gewähren geneigt sind? so würde ich eine weitere Allerhöchste entscheidung über das Was? Wie? und Wo? mit um so größerer ruhe und geduld erwarten.“ 3 Zu Andrians vergeblichen versuch, in den malteserorden aufgenommen zu werden, vgl. u.a. einträge v. 17.12.1852 und 12.5.1853.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Volume III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Subtitle
Tagebücher 1839–1858
Volume
III
Author
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Editor
Franz Adlgasser
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
476
Keywords
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Category
Biographien

Table of contents

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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