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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Volume III
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3134. Juni 1857 eine Petition um Wiederherstellung der integrität des landes, der nationa- len (d.i. von ungarischen Beamten, wenn auch nach büreaukratischem sy- steme!! geführten) verwaltung und der Wiedereinführung der ungarischen sprache in schule und gerichten. diese Petition, von 150 Bischöfen, ma- gnaten, Bürgern etc. unterschrieben, sollte durch den Primas dem kaiser übergeben werden. doch ließ sich dieser durch erzherzog Albrecht (der übri- gens mit den Altkonservativen sympathisirt und lamentirt, überhaupt eine höchst schwache rolle spielt) davon abhalten. nun sollte georg Apponyi sie überreichen, doch verweigerte der kaiser die Annahme, und so stehen die dinge jetzt. Jedenfalls muß dieser vorfall verbunden mit dem, was zur sel- ben Zeit in Wien vorging, dem kaiser soviel zeigen, daß die unhaltbarkeit dieses todten und geistlosen, noch dazu an sich schlechten regierungsme- chanismus von allen seiten hereinbricht, und daß nur dort stillschweigen herrscht, wo unversöhnlicher haß, nämlich in italien. die ungarn aber ha- ben wieder gezeigt, daß sie sich über die kleinstädterey und den Provincia- lismus nicht zu erheben im stande sind, daher keine sympathieen zu erwek- ken vermögen, also der regierung nicht furchtbar sind. [Wien] 4. Juny meine beyden generalversammlungen und die damit verbundene außer- ordentliche geschäftsanhäufung sind nunmehr glücklich vorüber. Bey der Westbahn nicht ohne stürme, welche zum theile eine folge des uns aufge- drungenen unglücklichen Planes der verminderung des Actiencapitales um 15 millionen, zum theile des beyspiellos ungeschickten Benehmens Wicken- burgs waren. Bey dieser gelegenheit kam auch die nothwendigkeit einer reform unserer geschäftsbehandlung zur sprache, und merck agitirte sehr lebhaft in diesem sinne. einiges wurde trotz Wickenburgs Bitten und Jam- mern durchgesetzt, was aber ziemlich ungenügend seyn dürfte. das einzige wirksame mittel wäre die Bestellung eines generaldirectors, dazu aber fehlt uns erstens die geeignete Persönlichkeit, dann aber dem verwaltungsrathe, wie er einmahl zusammengesetzt ist, die gehörige energie, um diese maßre- gel gegen Wickenburgs Widerstand durchzusetzen. desto besser und befriedigender hingegen ging es in der italienischen ge- sellschaft ab, wo ich die generalversammlung abhielt, und alle unsere An- träge per acclamationem angenommen wurden, die auswärtigen mitglieder sind sämmtlich wieder abgereist, der Abschluß wegen der triester linie ist bis zum herbste vertagt, indem Bruck erklärte, der kaiser wolle noch die er- öffnung ende July selbst vornehmen, er will wohl eine concurrenz bereiten und nicht zu viel empressement zeigen. die kaiserliche reise in ungarn (welche immer in gleicher Weise, d.h. anständig aber sehr kühl vor sich gegangen war) ist zu einem unerwarte-
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Volume III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Subtitle
Tagebücher 1839–1858
Volume
III
Author
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Editor
Franz Adlgasser
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
476
Keywords
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Category
Biographien

Table of contents

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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