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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Volume III
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35710. März 1858 wie ein ertrinkender und erschrickt dadurch die Welt um so mehr, als nie- mand eine Ahnung davon hatte, daß er dem ertrinken so nahe sey. für uns speciell kömmt auch noch die zunehmende entfremdung Preußens hinzu. diese unsicherheit der allgemeinen lage und folglich die isolirtheit der ei- genen stellung (welche man bisher immer vorzugsweise auf frankreich zu stützen geneigt war) scheint man hier sehr zu empfinden, und einen kaum minder unangenehmen eindruck macht die immer wachsende unzufrieden- heit in ungarn und die vollständige einsamkeit, in welcher sich der statt- halterliche hof in ofen befindet. das Wetter ist hier abwechselnd schnee und thauwetter, ich habe auch bald nach meiner Ankunft der Jahreszeit meinen tribut zollen müssen, in- dem ich wegen catarh, geschwollenen halsdrüsen verbunden mit ziemlich starkem fieber 2 tage zuhause bleiben mußte. heute gehe ich mit vorsicht wieder aus.1 1 mit diesem eintrag enden die erhaltenen tagebücher. der Band ist bis zur letzten seite vollgeschrieben, ob Andrian keinen weiteren mehr begann oder dieser verloren ging, ist nicht mehr zu klären. er starb am 25. november 1858 in Wien. sein cousin graf eg- bert Belcredi notierte zu Andrians tod in seinem tagebuch: „da geht auch ein glänzen- des talent zu grabe, welches niemand zu benützen verstand. das ist einer von jenen, die zahllosen nadelstichen, mitunter der gemeinsten Art, wie die zeitweise entziehung der kämmererwürde ohne urtheil und recht, erlegen ist. von all’ der schuld, die man ihm aufgebürdet, halte ich ihn keiner für fähig. seine schuld und sein unglück war mangel an festigkeit und eine gewisse schwäche des karakters. in folge dessen ward er vielfach ver- kannt und verfolgt.“ Boček (Hg.), Z deníků moravského politika v eře Bachově 93f. (Eintrag falsch datiert mit 15.11.1858).
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Volume III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Subtitle
Tagebücher 1839–1858
Volume
III
Author
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Editor
Franz Adlgasser
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
476
Keywords
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Category
Biographien

Table of contents

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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