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immer ein Mann die Stiegen in unserem Haus heraufkommt,
wickeln meine Tante und meine Cousinen ihre Kopftücher nur
noch fester um ihren Kopf.“
“Ich denke, sie müssen akzeptieren, dass sie jetzt in einem
anderen Land sind und es ganz andere Regeln als im Iran gibt“,
sagte Isabell.
„Sicher wissen sie das, aber...“, sagte Dina.
„Ein Kopftuch tut niemandem weh, warum sollte es nicht
möglich sein, eines zu tragen?“, sagte ich.
„Meine Mutter sagt, muslimische Frauen haben bestimmte
Rechte und Pflichten, an die sie glauben. Das gehört zu ihrer Religi-
on und niemand hat das Recht, sich da einzumischen. Möchtest du
vielleicht, dass dir jemand sagt, dass du das Kreuz von deiner Kette
herunternehmen sollst, wäre das dann nicht dasselbe?“, sagte Dina.
Sonia kam auf uns zu. Sie hatte gehört, was Dina zu uns
gesagt hatte und sagte: „Nein, das ist nicht dasselbe. Denn ei-
nige von den Mädchen in der Schule meiner Schwester werden
wegen des Kopftuchs ausgeschlossen und ignoriert.“
„Meine Mutter sagt, dass das Kopftuch ein Symbol für die
Unterdrückung der Frauen ist“, sagte Isabell.
„Ja, ich denke, dass Kopftücher verboten werden sollten.
Ich habe im Fernsehen gehört, dass das Tragen von Hijab in
Frankreich verboten ist“, sagte Sonia.
„Nein, das sollte nicht verboten werden. Es geht um die
Freiheit, das tragen zu dürfen, was man will. Gleiches Recht für
alle. Wenn man ein Kreuz tragen darf, warum sollte man nicht
auch ein Kopftuch tragen dürfen?“, sagte Dina.
„Aber, wenn Mädchen von ihren Eltern gezwungen wer-
den ein Kopftuch zu tragen?“, fragte Isabell.
„Ich weiß wirklich nicht – aber ich glaube, ich würde keines
tragen“, sagte Sonia.
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Tina und Amir & Ella
German
- Title
- Tina und Amir & Ella
- Subtitle
- German
- Editor
- Ediciones La Rectoral
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 56
- Categories
- Lehrbücher PEACE Projekt