Page - 36 - in Tina und Amir & Ella - German

5 10 15 20 25 30 36 bleiben, bis die beiden Kinder aus dem Nachbarhaus herauska- men. Ich wusste, dass sie in dieselbe Schule gingen. Ich dachte über die beiden Mädchen nach. Sie sahen etwas anders aus als die anderen Kinder. Sie hatten schwarze Haare und eine etwas dunklere Hautfarbe. Einige aus meiner Klasse hatten sich über die beiden lustig gemacht. Doch wenn immer die Geschwister an ihnen vorbei kamen, traute sich keiner ein Wort zu sagen, da sie doch einige Jahre älter waren. Ich wartete und wartete. Bald waren alle Kinder an mir vor- beigelaufen, aber die beiden vom gegenüberliegenden Haus waren nicht dabei gewesen. Ich war traurig. Aber ich musste Geduld haben; vielleicht würde ich sie am nächsten Tag treffen. Wenn ich früh genug aufstand, dann hätte ich die Gelegenheit, mit ihnen gemeinsam in die Schule zu gehen. Zuhause angekommen, fragte meine Mutter besorgt, was denn los gewesen sei. Sie hatte sich bereits Sorgen gemacht. Aber ich sagte: „Nichts.“ Ich wusste, dass meine Mutter nicht gut auf die Leute vom gegenüberliegenden Haus zu sprechen war. Ich war mir nicht sicher, ob sie es gerne gesehen hätte, wenn ich mit den Kindern gespielt hätte. Am Nachmittag hoffte ich sehnsüchtig darauf, die Kinder zu treffen. Ich nahm ein Zeichenblatt und begann die beiden Kinder zu zeichnen. Am nächsten Tag sprang ich aus dem Bett, zog mich sofort an, schlang das Frühstück hinunter und war in kürzester Zeit bei der Tür draußen. Vor unserem Haus ging ich auf und ab und beobachtete voller Ungeduld den Eingang auf der gegen- überliegenden Seite. Endlich ging das Tor auf und die beiden Kinder kamen he- raus. Ich beeilte mich, um auf die andere Straßenseite zu ge- langen. Scheu ging ich hinter den beiden her, nahm mich dann