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Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
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Beschränkung mechanischer Musik zentrale Anliegen. Der Musikerring propagierte darüber hinaus, dem gesetzlichen Auftrag gemäß, noch die möglichst weite Ver- breitung von Berechtigungsscheinen. Kategorisierungen wie BerufsmusikerInnen  – AmateurInnen oder mechanische Musik  – lebendige Musik scheinen also bei den Interessenvertretungen einer gewissen Gruppe von Musizierenden weitreichende Legitimität über politische Grenzen hinaus besessen zu haben. Als Interessenvertretung der NichtberufsmusikerInnen bzw. Land- und Volks- musikerInnen verstand sich der 1929 gegründete Bund der Nichtberufsmusiker Österreichs (kurz: Bund) und seine Nachfolgeorganisation, der 1934 gegründete Reichsverband für österreichische Volksmusik (kurz: Reichsverband) mit den Druck- werken „Alpenländische Musikerzeitung“ sowie „Der österreichische Land- und Volksmusiker“. Der Bund stellte einen Zusammenschluss der bereits in den 1920er- Jahren in einigen Bundesländern existierenden Nichtberufsmusikerverbände dar.194 Seine Ziele waren einerseits die Schaffung eines Gemeinschaftsgedankens zwischen NichtberufsmusikerInnen,195 andererseits die Aufwertung von Nichtberufsmusike- rInnen gegenüber BerufsmusikerInnen bzw. die Abwehr ihrer Delegitimierung. Vor allem aufgrund der Nähe mehrerer Führungsleute des Bundes zum Nationalsozialis- mus (so war Obmann Munninger illegales NSDAP-Mitglied) wurde 1934 anstelle des Bundes der Reichsverband gegründet, der bis auf einige personelle Änderungen dieselben Themen und Positionen vertrat, wenn auch aufgrund der Musiker- und Kapellmeisterverordnung nun vor allem die Agitation für die Durchsetzung bzw. Ausweitung der darin enthaltenen Ausnahmebestimmungen im Vordergrund stand. Eine kurze Zeit lang  – zwischen Juli 1935 und Jänner 1936  – war der Reichsver- band mit seinen Mitgliedern im Musikerring vertreten, ehe dieses Abkommen vom Musikerring aufgekündigt wurde.196 Vertreten wollten Bund und Reichsverband vor allem Musizierende, die eben keine BerufsmusikerInnen im Sinne der Gewerk- schaften waren. Implizit wurde der Mitgliederkreis weitgehend auf Musizierende auf dem Land beschränkt. Während immer wieder Darstellungen des schwierigen Musizierens auf dem Lande und Lob für den Musikgeschmack der Bauern und anderer Landbewohner publiziert wurden, fehlten Verweise auf nichtberufliches Musizieren in den Städten. Dennoch erreichte der Bund 1931 bereits 40.000 Mit- glieder,197 der Reichsverband 1935 sogar 70.000.198 194 Ecker, Melodie, 210, FN 5. 195 Vgl. ebd., 199 f. 196 Zwittkovits, Amateurmusik, 567. 197 Alpenländische Musiker- Zeitung (1931), Nr.  5, 62 – 63, hier 63. 198 Alpenländische Musiker- Zeitung (1935), März, 1 – 6, hier 5. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR Differenzierungen von Musizieren60
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Über die Produktion von Tönen Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Title
Über die Produktion von Tönen
Subtitle
Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Author
Georg Schinko
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20802-0
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
310
Keywords
Music-making, Musician, Work, Vocation, Art, Austria, Correspondence analysis, Life Writing, Interwar period --- Musizieren, Musiker, Arbeit, Beruf, Kunst, Österreich, Korrespondenzanalyse, Lebensgeschichtliche Erzählung, Zwischenkriegszeit
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