Page - 105 - in Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Image of the Page - 105 -
Text of the Page - 105 -
Musizierformen abgegrenzt wurde, muss daher auch auf diese anderen Konstruk-
tionen von Kunst Bezug genommen werden.
Ein wesentlicher Bestandteil der Positionierung als KünstlerIn war die Cha-
rakterisierung des eigenen Musizierens als individuell und einzigartig. So durch-
gesetzt und normalisiert also Kunst und KünstlerInnen im Allgemeinen waren, so
sehr musste im Einzelfall gezeigt werden, dass der/die Erzählende sich von anderen
KünstlerInnen unterschied. Eine Beschreibung als ‚typischer/typische‘ KünstlerIn
war schwierig, weil Individualität Teil der Positionierung als KünstlerIn darstellte.
Das heißt nicht, dass KünstlerInnen völlig unterschiedliche Aspekte ihres Musizie-
rens thematisierten, sondern dass die gleichen Aspekte unterschiedlich behandelt
wurden. Während etwa die Formulierung von Ansprüchen an die eigene Ausbil-
dung wichtig für die Anerkennung als KünstlerIn war, mussten diese Ansprüche
individuell und von anderen unterscheidbar formuliert werden. Im Vergleich dazu
charakterisierten Musizierende, die sich negativ auf die Referenz der Kunst bezogen,
ihr Musizieren als typisch und ununterscheidbar von dem anderer Musizierender.
Sich als „eine/r unter vielen“ zu beschreiben, gehörte zum negativen Bezug auf die
Referenz Kunst und wurde etwa von VolksmusikerInnen in Form der Zugehörig-
keit zu einer Gemeinschaft wohlwollend betrachtet.
In dieser Hilfsgrafik 29 werden die für die erste Dimension überdurchschnittlich
wichtigen (d. h. mit überdurchschnittlich hohem CTR-Wert behafteten) Modalitäten
29 Vgl. zum Hintergrund der Hilfsgrafik Kapitel 4. "Anlass"
<10 Seiten Musik
<4 Musiziertätigk. vor '38
("Arbeit/arbeiten") (Auftritt Ausland) (Auftritt Großstadt)
(Auftritt ÖstAlt) (Auftritt Wien)
(Ausbildung Anspruch) 1-2 Seiten Ausbildung
1 Ausbildung
(Charakter Lehrperson) Dauer Ausbildung kA
(Erfolg der Ausbildung)
Fähigkeiten Lehrperson
Ausbildung in Verein
(Ausbildung wollen) (Auftritt außer Bundesld)
Bekanntheit)("Beruf")
("Beruf"/"Musiker" nach '45)
(Berühmte kennen)
(Konzertbesuch)
(Opernbesuch)
(Theaterbesuch) (Beurteilung Musiker)
(Beurteilung Musik) (Bewegung)
(einmaliger Auftritt)
(Einzel) ("engagiert")
("Ensemble") (Bezahlung)
(Erfolg allgemein) (Erfolg Auftritt)
(Erl bnis) (Fähigkeit)
(Freude)
Geige (in Druckwerk)
Qualität Instrument schlecht
("Karriere")
Kirche ("Konzert")
(Konzertsaal)
("Künstler")
(Kunstmusik) "Lebenslauf"
(mechanische Musik) (Migration Musik)
(Musik hören)
(Musik Subj kt) "Musikant"
(Musiker Vorbilder)
(mit Musikern zusammen) ("Musiker" / "Sänger")
(Operngesang)(Opernhaus)
(Privat terricht Berühmtheit)
(Publikum)
(Publikum vertraut)
(Fotos/Dokumente)
(publiziert)
(Einrichtung lokal)
Sozialleistung("Studium"
Tanzmusik
(Musiziertechnik)(Theater)
(Thema Freizeit)kein
Titel (Titel Musikstücke)
("Tournée")
Vater Landwirtschaft
Vergleich Fähigkeit) (Vermittlung erwaehnt)
("Vertrag")
(Vorschau)
0,00
0,20
0,40
0,60
0,00 0,20 0,40 0,60 0,80 1,00 1,20
Kunst in der sozial- und musikwissenschaftlichen Literatur 105
back to the
book Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938"
Über die Produktion von Tönen
Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
- Title
- Über die Produktion von Tönen
- Subtitle
- Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
- Author
- Georg Schinko
- Location
- Wien
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20802-0
- Size
- 15.5 x 23.5 cm
- Pages
- 310
- Keywords
- Music-making, Musician, Work, Vocation, Art, Austria, Correspondence analysis, Life Writing, Interwar period --- Musizieren, Musiker, Arbeit, Beruf, Kunst, Österreich, Korrespondenzanalyse, Lebensgeschichtliche Erzählung, Zwischenkriegszeit
- Category
- Kunst und Kultur