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Abb. 1.10 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste pro Reise
und Person je Bundesland (Kärnten, Tirol, Salzburg, Vorarlberg,
Steiermark, Burgenland, Oberösterreich, Wien und Niederösterreich)
und fĂĽr Ă–sterreich insgesamt. (Statistik Austria 2018; Darstellung
verändert)
tourismus gekennzeichnet sind, ist die Aufenthaltsdauer
deutlich kĂĽrzer.
1.2.6 Reisemotive
Die Reisemotive der Gäste sind neben persönlich motivierten
Reisen vor allem durch einen Aktivurlaub gekennzeichnet.
Erst danach folgen Motive mit Bezug zu Erholung und Ent-
spannung.
Die EntscheidungsgrĂĽnde fĂĽr einen Urlaub in Ă–sterreich
unterscheiden sich je nach Saison. Laut einer Umfrage der
Ă–sterreich Werbung (2019b) locken im Winter besonders die
Attraktivität der Skigebiete, das Wintersportangebot, Hotels
und UnterkĂĽnfte, die Schneesicherheit auf den Pisten und die
Berge die Gäste nach Österreich (s. Abb. 1.11). Im Sommer
sind vor allem die Berge, die Landschaft und Natur sowie
das Angebot an Wanderwegen ausschlaggebend, gefolgt von
Seen und FlĂĽssen (Ă–sterreich Werbung 2019c; s. Abb. 1.12). 1.2.7 Touristische Trends
Die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Trends im Zusam-
menhang mit Klimawandel und Tourismus ist in zweierlei
Hinsicht wichtig. Zum einen erlaubt die Trendforschung ge-
wisse Entwicklungen im Konsumverhalten vorauszusehen
und Anpassungsstrategien auf diese Entwicklungen hin ab-
zustimmen. Zum anderen liefert die Trendforschung auch
Anhaltspunkte für eine veränderte Produktentwicklung und
Möglichkeiten, einen veränderten Lebensstil zu fördern, der
zur Vermeidung und Verminderung von Treibhausgasen bei-
trägt, ohne dass dies dem Kunden bewusst ist. Diese Form der
Einflussnahme wird in der Literatur als Nudging (schubsen,
anstoĂźen) bezeichnet und wird als eine besondere Form der
Governance, aber auch einer speziellen „Entscheidungs-
architektur“ eingestuft (Thaler und Sunstein 2008; Baldwin
et al. 2011; Levi-Faur 2011; Bradbury et al. 2013; Hall 2013;
Kosters und Van der Heijden 2015).
Aus der groĂźen Anzahl und Vielgestaltigkeit der diskutier-
ten Trends werden nachstehend wichtige von verschiedenen
Autorinnen und Autoren beschriebene Entwicklungen zu-
sammengefasst (vgl. auch Bandi Tanner und MĂĽller 2019).
Gesundheitsbezogener Tourismus,
Health-Empowerment, Convenience
und Mood-Management
Ein wichtiger Trend hängt mit der älter werdenden Gesell-
schaft zusammen, basiert aber auch auf einer Arbeits- bzw.
Alltagssituation, die von vielen Menschen als belastend und
sehr anstrengend beschrieben wird. Dabei geht es nicht nur um
körperliche Fitness, sondern auch um seelische Entspannung
und ein allgemeines Wohlbefinden. Dabei verwischen sich
die Grenzen zwischen gesundheitsfördernden Maßnahmen,
Erholung und Genuss. Prävention und die Förderung eines
langfristigen gesundheitsfördernden Lebensstiles gewinnen
dabei zunehmend an Bedeutung. Dies wird auch im Zusam-
Abb. 1.9 Bettenauslastung in
der Wintersaison 2018/2019
(01.11.–30.04.) und Sommer-
saison 2019 (01.05.–31.10.) nach
Bundesländern (Burgenland,
Kärnten, Niederösterreich, Ober-
österreich, Salzburg, Steiermark,
Tirol, Vorarlberg und Wien).
(Datenquelle: Statistik Aus-
tria 2020b; Grafik: Magdalena
Feilhammer)
0
10
20
30
40
50
60
70
Bgld. Ktn. NĂ– OĂ– Sbg. Stmk. T Vbg. W Ă–sterr.
Wintersaison Sommersaison 1
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Tourismus und Klimawandel
- Title
- Tourismus und Klimawandel
- Authors
- Ulrike Pröbstl-Haider
- Dagmar Lund-Durlacher
- Marc Olefs
- Franz Prettenthaler
- Publisher
- Springer Spektrum
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-61522-5
- Size
- 21.0 x 28.0 cm
- Pages
- 263